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Review: Perception

Perception ist ein Horror-Adventure, welches den Spieler mit auf eine Reise einer blinden Protagonistin namens Cassie nimmt. Hinter dem Spiel stecken Spielentwickler, die an Spielen wie BioShock, Dead Space und Rock Band gearbeitet haben. Das Ensemble hinter dem Horror-Adventure nent sich The Deep End Games. Außerdem ist der Publisher Feardemic von Layers of Fear auch mit an Bord. Kann ein solches Ensemble in einer unabhängigen Entwicklung mit einem Horror-Adventure überzeugen?

Cassie will die Mordfälle in Perception lösen

Cassie kann selbst nicht viel machen, außer laufen, ducken und sich verstecken. Sie ist eine blinde Person, die aber besonders gut hören kann. Im Spielverlauf nimmt sie Geräusche als Bilder wahr und kann somit indirekt ihre Umgebung wahrnehmen. Dazu gehört auch ihr Blindenstock, mit dem sie die Umgebung etwas besser aufdecken kann, zumindest temporär. Cassie wird zudem von Träumen heimgesucht, die sie in eine abgelegene Villa führt. Dort lüftet sie nach und nach die Geheimnisse des Hauses auf, welches sie selbst nicht gehen lassen will.

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Die vorherigen Bewohner scheinen jedoch alle getötet worden zu sein und so versucht sie das Mysterium zu lüften, was diese Personen getötet hat. Dabei untersucht sie in fünf Kapiteln fünf Todesfälle in der Villa. Darüber hinaus hat das Haus selbst eine außergewöhnliche Präsenz, die sie immer wieder heimsucht. Je häufiger sie nun mit dem Blindenstock auf den Boden schlägt, desto eher kann es vorkommen, dass die Präsenz herauskommt. Das hat zur Folge, dass die Präsenz sie jagt und natürlich töten will. Entsprechend sollte bewusst damit umgegangen werden, wie der Blindenstock zum Einsatz kommt.

Echolot bringt Cassie von Hinweis zu Hinweis

Die Situation spielt sich ausschließlich in und um das Haus herum ab. Die Villa an sich ist sehr groß gestaltet. Durch die Art und Weise, wie Spieler Cassie erleben, kann man sich aber auch gut und gerne mehrmals verlaufen. Mithilfe der Sicht lassen sich bestimmte Objekte, wie etwa Türen, Schränke oder Schatullen schneller herauskristallisieren. Während das Echolot-System die Umgebung in bläulicher Farbe zeigt, werden ebensolche Objekte, mit denen interagiert werden kann, in grün dargestellt. Die meiste Zeit gibt es auch weiße Türrahmen oder auch Objekte, wodurch Cassie sieht, wo sie als nächstes hin muss.

Immer wieder trifft die Protagonistin auf Geister vergangener Tage. Diese erzählen Cassie nach und nach die Geschichte, was passiert ist. Zudem muss sie auch Botengänge für den ein oder anderen Geist machen, um die nächste Erinnerung auszulösen. So muss sie beispielsweise für die erste Geschichte Tabletten aus der Garage holen, um sie dem Geist in der Küche zu bringen.

Gelungen ist vor allem aber der Umgang mit einer blinden Person. Da Cassie zwar Papier wahrnehmen kann, aber die Schrift nicht lesen kann, hat sie die so genannte Delphi-App auf ihrem Smartphone zur Hilfe. Diese kann sie nutzen, um Text-to-Speech zu nutzen und somit wichtige Hinweise, wie etwa vierstellige Codes herauszubekommen, die sie für den weiteren Spielverlauf benötigt.

Wenig Gruselfaktor und voraussehbare Schockmomente

Die Schockmomente in Perception bleiben jedoch leider aus. Die Präsenz, die an einen Dementor aus Harry Potter oder auch an einen Nazgul aus Der Herr der Ringe erinnert, taucht zwar hin und wieder auf, doch kann Cassie ihr oftmals entkommen. Darüber hinaus gibt es etwa im dritten Kapitel Puppen, die im Haus verteilt sind. Diese mögen Cassie beispielsweise nicht sehr gerne und werden ab einem bestimmten Punkt ziemlich schießwütig. Aber auch hier lässt sich recht schnell ein Muster erkennen, wie sie den Puppen ausweichen kann, da sie auf einer Schiene immer wieder die gleichen Wege nutzen.

Zwischendurch knarzt die ein oder andere Holzdiele. Auf der anderen Seiten verschließt sich ruckartig eine laut knallende Tür. Die Präsenz gibt Geräusche von sich, sobald Cassie den Blindenstock benutzt. Akkustisch nimmt sich Perception hier viel vor und es klingt durchaus auch rund. Dennoch bleibt auch hier der Effekt aus sich so richtig zu gruseln.

Wie das Ganze aussieht, dazu haben wir einen 15-minütigen Ausschnitt aus Perception für euch aufgenommen:

Fazit zu Perception

Im Großen und Ganzen ist das Spielprinzip aus Perception interessant gestaltet, jedoch fehlt es an Interaktionsmöglichkeiten, um dem Gameplay etwas mehr Tiefe zu geben, als lediglich durch das Haus zu irren. Die fünf Geschichten, die Cassie im Spielverlauf erlebt, sind durchaus spannend dank der Soundeffekte gestaltet. Dennoch fehlt es Perception an Schock- und Horrormomenten, da sie doch sehr voraussehbar sind. Durch die Farbgebung mit blau, grün und weiß gibt es ebenfalls nicht viel Tiefe im Leveldesign, auch wenn die Details stimmig dargestellt sind.

Über Chris Adam

Hey, ich bin Chris, war zuletzt als Onlinemarketing Manager tätig und habe zuvor mehr als drei Jahre als Content Editor gearbeitet. Darüber hinaus habe ich Technikjournalismus und PR studiert. Gemeinsam mit Lukas habe ich int.ent news 2013 ins Leben gerufen und seitdem schreiben wir mit einer "Corona-Pause" regelmäßig über Games. Meine Lieblingsfranchises sind unter anderem Final Fantasy und The Witcher und ich probiere gern viele Games aus, die eine gute Story zu bieten haben.

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