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Review: Through the Woods

In Through the Woods schickt Antagonist eine Mutter durch einen mystischen und mythischen Wald an der norwegischen Westküste. Auf der Suche nach ihrem Sohn begegnet sie längst vergessene Kreaturen und Fabelwesen der nordischen Mythologie. Dazu trifft sie auf Sagen und Legenden nordischer Wikinger-Stämme und schlägt sich durch den düsteren Wald. Aber kann Through the Woods als Horror-Abenteuer überzeugen?

Through the Woods ist ein Horror-Adventure von Antagonist und 1C Company. Eine Mutter und ihren Sohn Espen verschlägt es an einen einsamen Ort in der Nähe der norwegischen Küste, wo sie eine neue Heimat suchen. Nachdem jedoch der Sohn entführt wird, nimmt die namenlose Protagonistin die Fährte auf, um ihn wieder nach Hause zu bringen. Bei ihrer Suche trifft sie auf Fabelwesen nordischer Mythologien, wundersame Orte von verlassenen Wikinger-Dörfern und mystische, vergessene Gegenstände und Relikte. Through the Woods ist seit Ende Oktober 2016 für PC via Steam erhältlich.

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Ein idyllischer Ort, der für Mütter zum Albtraum wird

Das Abenteuer startet für die namenlose Mutter an einem ruhigen und friedlichen Ort, wo sie ihr Haus mit ihrem Sohn Espen bezieht. Das Haus, bedeckt von Grün ist geräumig, hat einen großen Garten mit einem Baumhaus und typisch für Norwegen die Toilette fernab von der Haustüre. Während die Mutter sich einrichtet, begibt sich Espen auf die erste Erkundungstour, um die Umgebung zu sehen. Da trifft er schon das erste Mal auf den brüchigen Steg, wo er jedoch von seiner Mutter zum Essen gerufen wird.

Nachdem alles nach Friede, Freude, Eierkuchen aussieht, verschlägt es Espen am nächsten Morgen erneut zum Steg und die Mutter wacht panisch auf. Als sie aufwacht und zum Steg rennt, wurde ihr Sohn bereits von einem fremden Mann entführt. Ohne zu zögern, springt sie ins Wasser und schwimmt hinterher, wo sie den Mann auf einem Boot mit Espen weg fahren sieht.

Am anderen Ufer angelangt, ist die Sicht neblig und die Reise durch den mysteriösen Wald beginnt. Die Mutter trifft auf einen weiteren Steg, wo ein altes Wikingerschiff anlegt. Das Handynetz ist nicht zu finden und sie muss sich durch den Wald schlagen, um Espen wieder zu finden. In den ersten Minuten ist sie allerdings noch keiner Gefahr ausgesetzt, sondern macht sich mit den mysteriösen Runen und Notizen vertraut. Dabei verschlägt es sie recht linear durch verschiedene Dörfer, wo sie nach und nach auf der Spur von Espen ist.

Mythische Kreaturen und eine nordische Volksgeschichte

Die Geschichte hinter Through the Woods spielt sich ab Beginn der Suche nach Espen in nur einer Nacht ab. Die Protagonistin trägt lediglich eine Taschenlampe bei sich, die der Spieler jederzeit nutzen kann. Die meisten Gebiete in Through the Woods sind linear und schlauchartig aufgebaut. Dennoch gibt es dank der vielen mystischen und mythischen Elemente viel zu entdecken. Die Protagonistin findet auf der Suche nach ihrem Sohn immer wieder Hinweise darauf, warum ihr Kind verschleppt wurde. Außerdem gibt es immer wieder Notizen, auf welche Kreatur die Mutter als nächstes trifft.

Auf solche Kreaturen muss der Spieler einige Zeit warten. Ab dem Moment entfaltet sich das Spiel und wird durchaus auch mal spannend, statt auf Sightseeing-Tour zu sein. Die Protagonistin trifft dabei beispielsweise auf eine Höhle, in der ein Troll haust. Dieser ist natürlich nicht wirklich begeistert davon. Von nun an gilt es sich unauffällig zu verhalten, dem Troll größtmöglich auszuweichen und die Beine in die Hand zu nehmen. Schließlich ist der Troll groß und braucht nur wenige Schritte, um die Protagonistin zu erreichen.

Am spannendsten ist aber der Kampf mit zwei wilden Bestien, die Fenris-Wölfe. Statt nur einer Taschenlampe ist die Mutter nun auch mit einer Fackel ausgerüstet. Beide sind, seitdem die Protagonistin das Gebiet betreten hat, hungrig auf Frischfleisch und jagen sie. Die Wölfe sind an diesen Ort gebunden und können ihn nicht verlassen, jedoch können sie Eindringlinge verspeisen. Um ihren Klauen zu entrinnen, muss einer mit der Taschenlampe und der andere mit der Fackel abgeschreckt werden. Somit gelangt die Mutter dann auch an ihnen vorbei, um ihre Reise fortzuführen.

Reaktive Erzählweise und mythisches Abenteuer

Die Entwickler von Antagonist haben bei Through the Woods eine reaktive Erzählweise gewählt. Zu Beginn ist wenig bekannt über die Geschehnisse von Espen und seiner Mutter, jedoch erklärt sie in der Ich-Perspektive, was in der Vergangenheit mit ihnen passiert ist. Dies geschieht aber nur, wenn die Protagonistin bestimmte Gegenstände aufhebt oder ein Punkt in der Geschichte erreicht wurde. An sich ist das ein interessantes Konzept, welches den Spieler aber erstmal ziemlich kritisch da stehen lässt, sobald er das Spiel startet.

Darüber hinaus haben die Entwickler von Through the Woods dem Wald ein solches Gesicht gegeben, wie Kinder dies aus ihren Augen sehen. Gepackt mit der nordischen Mythologie kommt der Wald mit zunehmender Nacht auch immer wieder gruslig herüber, jedoch erschrecken tut er einen nicht. Zu keinem Punkt fühlt sich der Spieler wirklich bedroht oder verfolgt. Ein mulmiges Gefühl bleibt jedoch, wenn es um die Kreaturen geht, die die Mutter töten wollen. Im Großen und Ganzen ist das Konzept eines Grusel-Abenteuers nicht ganz aufgegangen. Dafür überzeugt das Spiel beim Punkt Glaubhaftigkeit und Überlieferung der mythologischen Aspekte.

Fazit zu Through the Woods

Through the Woods ist ein durchaus solides Adventure mit wenigen Grusel-Elementen. Die Entwickler von Antagonist haben sich viel Mühe mit der Liebe zum Detail gegeben. Nicht nur bei der Gestaltung der Gebiete, sondern auch im Gesamtkonzept eine glaubhafte Geschichte zu erzählen. Leider schafft Antagonist es aber nicht wirklich viele Horror-Elemente in das Spiel einzubauen, jedoch überzeugt Through the Woods mehr durch mythische und mysteriöse Elemente, die einen düsteren Eindruck erwecken.

Ein interessantes Konzept ist die Wahl den Spieler ins kalte Wasser zu werfen und die Figuren erst im Verlauf der Geschichte kennen zu lernen. Außerdem finde ich interessant, wie unterschiedlich sich die Mutter an den jeweiligen Gegnertypen vorbei arbeiten muss, ohne auch nur eine ernsthafte Schlag- oder Schusswaffe zu besitzen. All dies macht das Spiel wirklich zu einem interessanten und soliden Erlebnis, auch wenn die Spielzeit sehr gering gehalten wird. Sollte Antagonist aber vor haben weitere solche Spiele zu schaffen, dürfen sie sich durchaus mehr Zeit lassen dies aus Spielersicht zu beenden, denn es hat wirklich Spaß gemacht.

Über Chris Adam

Hey, ich bin Chris, war zuletzt als Onlinemarketing Manager tätig und habe zuvor mehr als drei Jahre als Content Editor gearbeitet. Darüber hinaus habe ich Technikjournalismus und PR studiert. Gemeinsam mit Lukas habe ich int.ent news 2013 ins Leben gerufen und seitdem schreiben wir mit einer "Corona-Pause" regelmäßig über Games. Meine Lieblingsfranchises sind unter anderem Final Fantasy und The Witcher und ich probiere gern viele Games aus, die eine gute Story zu bieten haben.

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