gamescom 2015 countdown #4: The Technomancer

Review: The Technomancer

Zachariah ist ein frisch ausgebildeter Technomancer, der im gleichnamigen Spiel die Hauptrolle einnimmt. Sein Einsatzgebiet ist auf den kargen und sonnenfeindlichen Landschaften auf dem Mars. Als Technomancer ist Zachariah ein Soldat, der neben seiner Waffenausbildung auch wie ein Sith Lord Blitze auf seine Feinde schleudern kann. Doch wie funktioniert das in der Praxis?

Spiders Studio und Publisher Focus Home Interactive versuchen sich mit The Technomancer erneut an der Rollenspielwelt. Zahlreiche Elemente und Features sind bei The Technomancer enthalten, die auch andere Rollenspiele liefern. Der Fokus auf ein Science Fiction-Setting hebt sich jedenfalls von den vorherigen Titeln ab. Getestet wurde in dieser Review die PlayStation 4-Version. The Technomancer erschien am 28. Juni 2016 für PlayStation 4, Xbox One und PC.

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Das Leben als Technomancer auf dem Roten Riesen

Das Leben auf dem Mars ist kein Leichtes. Der Technomancer Zachariah startet damit, dass der Spieler Zachariah ein individuelles Aussehen geben darf. Ein entsprechendes Charaktererstellungsmenü ist dafür vorgesehen, Haare, Gesichtskonturen, Augenfarbe und mehr zu bearbeiten. Ein deutliches Problem dabei ist jedoch die Helligkeit, denn die ausgesuchte Szene setzt den Charakter ins Dunkel und lässt nicht wirklich einsehen, welche Haar- und Augenfarbe konkret genutzt wurden. Ein Tipp also vorab: Die Helligkeit zu Spielbeginn erstmal auf hell stellen.

Als Technomancer startet der Spieler mit Zachariah praktisch direkt nach seinem Ausbilungsabschluss. Er wird in der Stadt Überfluss an die Aufgaben eines Elite-Soldaten herangeführt. Überfluss ist eine von der Sonne geschützte Stadt, in der wenig Licht hinein fällt. Da die die Haut sehr aggressiv auf die Sonneneinstrahlung reagiert, sind Außeneinsätze praktisch nur in der Nacht möglich. Das Spiel bietet zwar einen Tag- und Nachtwechsel an, jedoch ist dies erst nach dem ersten Kapitel wichtig.

Von Aufgaben und treuen Gefährten

In Überfluss trifft der Technomancer bereits auf erste Probleme. Anhand eines für Rollenspiele typischen Questsystems hangelt sich Zachariah von Aufgabe zu Aufgabe, Seine Hauptmissionen leiten ihn praktisch durch die ganze Stadt. Nebenbei erledigt er kleine Botengänge oder Nebenaufgaben, um die ihn weitere Charaktere bitten und steigt dabei Stufen auf. Dabei trifft er nicht nur auf andere Menschen, die sowohl freundlich als auch feindlich gesinnt sind, sondern auch auf hart arbeitende Mutanten und Kreaturen.

Zu Beginn ist Zachriah mit zwei Gefährten unterwegs um eben diese Aufgaben zu lösen: David Ward und Jeffrey Hunter. Gegenseitig können diese sich nicht besonders leiden. Nach der Technomancer-Ausbildung untersteht Zachariah Eliza Major, die ihm die Hauptaufträge im Verlauf des ersten Kapitels gibt. In den Slums von Überfluss trifft Zachariah auch auf einen alten Freund, einem Doktor namens Scott Seeker. Natürlcih hat der Technomancer nicht nur männliche, sondern auch weibliche Gefährten, wie etwa die mit Gift kämpfende Niesha. Alle freundlichen Charaktere lassen mit sich reden und befragen. Wie aus BioWare-Spielen bekannt können dadurch auch Beziehungen und Liebschaften entstehen. Leider entwickeln sich die Gespräche mit anderen Charakteren abseits der informativen Ebene erst später. Die Gesprächsoptionen bleiben jedoch eher dürftig.

Kurzum bestehen Zachariahs Aufgaben hauptsächlich also daraus Gegner zu verkloppen, sich mit anderen Charakteren zu unterhalten und Situationen je nach Ausganslage zu entschärfen. Entscheiden dürfen die Spieler dies aber selbst.

Vom Angriff über Abwehr bis zu Blitzfertigkeiten

Zachariahs Kamfpkünste werden zugleich bei Spielbeginn auf die Probe gestellt. Als Ausrüstung hat der Protagonist drei verschiedene Waffentypen jederzeit zur Auswahl: Einen Stab, um Schaden auszuteilen, eine Schusswaffe in der linken und einen Dolch in der rechten Hand und zu guter Letzt ist er mit Schwert und Schild ausgerüstet, um sich als Krieger dem Schaden in den Weg zu stellen. Darüber hinaus können seine Blitzfertigkeiten genutzt werden, die beispielsweise entweder die Waffen dauerhaft verstärken lassen oder den Gegnern direkt Schaden zuzufügen.

Das Kampfprinzip ist denkbar einfach: Es sind nur wenige Tastendrücke von Nöten, um eine Attacke auszuführen oder den Schlag des Gegners auszuweichen oder zu blocken. Das richtige Timing von Angriff und Abwehr sind hierbei jedoch wichtig. Selbst im normalen Schwierigkeitsgrad kann eine große Anzahl von Gegnern jedoch Schwierigkeiten machen. Dabei ist es also umso ratsamer gekonnt mit den Kampftechniken umgehen zu können. Der Vorteil von Zachariahs Blitzfertigkeiten ist schnell gefunden, da sie eine Chance haben den Gegner zu betäuben, um dadurch diesen noch eins drauf zu setzen. Jedoch sind Blitzfertigkeiten nur bedingt einsetzbar. Nach Gebrauch eines Blitzangriffs muss diese erste wieder aufladen, bevor sie erneut benutzt werden kann.

Technische Fehler und Startprobleme

Immer wieder fallen bei der PS4-Version technische Fehler auf. Trotz einiger Patches, die seit dem Releasetermin Ende Juni einhergegangen sind, stürzt das Spiel gelegentlich ab. Dies führt nicht nur zu Frust, sondern macht die Spielerfahrung leider etwas mau. Außerdem gibt es immer wieder Sequenzen, wo Zachariah mit einem anderen Charakter interagiert und dieser dann plötzlich neu erscheint, obwohl er schon fertig geladen war – nur eben in der Zwischensequenz nicht. Dies macht die Mängel aus technischer Sicht jedoch nicht besser. Wer aufs Detail achtet, wird zudem auch von den Schatten bei der PS4-Version enttäuscht sein, denn diese sind leider eher Pixelbrei als scharfe Konturen. Ob sich dies mit weiteren Patches ändert, ist allerdings noch nicht absehbar.

Fazit

Wer nicht die höchstmöglichen Erwartungen in The Technomancer setzt, der wird mit dem Science Fiction-Rollenspiel durchaus Spaß haben. Alle Fehler und markanten Stellen sind an sich zwar kein schönes Bild, jedoch ein solides Werk hat Spiders Studio trotzdem abgeliefert. Es fehlt zwar an Charaktertiefe und storytechnischer Spannung, jedoch bietet The Technomancer trotzdem ein rundes Gesamtwerk.

Alles in Allem lässt sich sagen, dass trotz der technischen Mängel das Spielprinzip vom Grund auf gut durchdacht ist. Am Herausragendsten ist das Kampf- und Skillsystem, welches The Technomancer liefert. Die Freiheit bleibt schließlich dem Spieler überlassen, welchen Weg er mit Zachariah geht, wie dieser auszusehen hat und welche Beziehungen er eingeht. Die Schwächen sind daher zwar nicht markant, aber spürbar und das macht das Rollenspiel eher durchschnittlich statt individuell.

Artikelbild & Screenshots: Spiders Studio

Über Chris Adam

Hey, ich bin Chris, war zuletzt als Onlinemarketing Manager tätig und habe zuvor mehr als drei Jahre als Content Editor gearbeitet. Darüber hinaus habe ich Technikjournalismus und PR studiert. Gemeinsam mit Lukas habe ich int.ent news 2013 ins Leben gerufen und seitdem schreiben wir mit einer "Corona-Pause" regelmäßig über Games. Meine Lieblingsfranchises sind unter anderem Final Fantasy und The Witcher und ich probiere gern viele Games aus, die eine gute Story zu bieten haben.

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