Review: Total War Attila

Review: Total War Attila

In Total War Attila kämpfen wir als Herr eines Hunnenstammes für die Verwüstung und Versklavung der alten Welt.

Die Hunnen sind ein Nomadenvolk. Sie haben keine eigenen Städte sondern ziehen durch die Ländereien verwüsten und plündern auf der Suche nach Macht und Ruhm. In Total War Attila können wir genau solch einen Stamm der Hunnen führen und die Großmacht des römischen Reiches herausfordern.

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attila 2015-03-05 21-59-44-42Stadtbau oder Nomadentum

Die Hunnen sind wie gesagt ein Nomadenvolk. Um dieser Dynamik gerecht zu werden gibt es ein neues System, das Horden-System. Anstatt von Truppen und Städten hat der Spieler eine Horde. Diese vereint die wirtschaftlichen Aktionen einer Stadt mit der Bewegung und den Kämpfen einer Truppe. Der Spieler kann eine Truppe in die Siedlungs-Stellung versetzten. Dadurch werden die Zelte aufgeschlagen und eine Zeltstadt wird errichtet.

Hier können nun Gebäude gebaut und erweitert werden wie man es von Total War gewohnt ist. Doch solang ein Gebäude ausgebaut wird, muss das Heer still stehen. Der Spieler kann die Truppe also mehrere Runden nicht bewegen es sei denn er bricht den Bau ab. Dafür hat der Spieler immer Truppennachschub, da dieser direkt in das Heer eintreten kann ohne lange Versorgungswege. Diese neue Dynamik bietet Abwechslung verglichen zu den bisherigen Total War Spielen ist aber auch eine neue Herausforderung, da Kriege ganz anders geplant werden müssen.

Ein großer Nachteil des Nomadentums liegt in der Belagerung von Städten. Man kann eine erfolgreich belagerte Stadt nicht übernehmen sondern nur plündern oder niederbrennen. Als Horde bietet sich nicht die Möglichkeit sich in einer Stadt niederzulassen.

attila 2015-02-19 20-33-52-45Kämpfe

Die Hunnen greifen bevorzugt hoch vom Ross an. Selbst die Bogenschützen sind in der Regel beritten. Dadurch ergeben sich viele Reitermanöver, die ich persönlich in bisherigen Total War Spielen nur selten verwendet habe. Eine noch so gut gestellte Lanzenwand des Gegners bringt nichts, wenn mehrere berittene Schwertkämpfer durch ihre Geschwindigkeit die Stellung flankieren können. Darüber hinaus gibt es Fußsoldaten, Belagerungswaffen und Schiffe. Durch die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten und Kombinationen erfährt so jede Schlacht eine Individualität.

Eine Verbesserung gegenüber den vorherigen Total War Spielen wurde bei der Belagerung von Städten vorgenommen. So werden nicht nur die Truppen durch eine lange Belagerung aufgerieben, sondern auch Gebäude und Verteidigungsstellungen zerstört oder beschädigt. Somit kann man ohne Ramme in eine mit einem Wall umschlossene Stadt reiten, so man durch die Belagerung schon Breschen in den Wall geschlagen hat.

attila 2015-02-19 19-51-25-83Diplomatie

Genau wie bei den bisherigen Total War spielen kann der Spieler viel Zeit mit Machtintrigen und Diplomatie verbringen. Der Spieler kann seine Verwandten in bessere Positionen anheben oder ausschalten je nach Nutzen für die eigene Herrschaft. Der Khan verliert bei falsch geplanten Intrigen jedoch schnell an Kontrolle über den Stamm, was gefährlich werden kann. Über Diplomatie kann man sein Volk mit anderen Völkern über Bündnisse und Abkommen verbinden. Gute Beziehungen helfen im Kriegszustand immer, denn man kann auch Hilfe von den Bündnispartnern fordern.

Attila der Hunnenkönig

Über die Zeit entwickelt sich Stück für Stück eine Kampagne um Attila den Hunnenkönig. Die ersten Hauptaufgaben bestehen dabei, ein gewisses Datum lebend zu erreichen, also nicht vorher vernichtet zu werden. Während der Hauptaufgabe erhält man weitere Nebenquests, durch die man seine Fertigkeiten verbessern kann.

Die Nebenaufgaben sind jedoch sehr schwierig und brauchen eine gute Planung. So soll man beispielsweise in wenigen Runden eine weitere Armee ausheben. Dafür braucht man aber in einer Siedlung einen Bevölkerungsüberschuss von 8. In der Siedlung kann man somit erst einmal nichts verbessern, da man den Bevölkerungsüberschuss ansparen muss.

Zusammenfassung

Total War: Attila ist ein sehr schönes neues Total War. Die Horden-Mechanik ist eine interessante Neuheit und bietet neue Möglichkeiten bezüglich Kampf und Wirtschaft. Anfangs ist die Horden-Mechanik aber eine starke Umgewöhnung, da man nun Wirtschaft und Militär in einem Zug planen muss und nicht teilen kann. Bei bisherigen Total War Spielen habe ich persönlich Belagerungen aus der Sicht des Angreifers gehasst. Durch den Verschleiß der Verteidigungen macht das Belagern jetzt jedoch richtig viel Spaß.

Um Total War: Attila richtig intensiv zu spielen muss man jedoch einiges an Zeit mit bringen. Gerade am Anfang passiert es schnell, dass man durch Fehlplanung oder zu aggressiver Spielweise Game Over geht. Gerade wenn man einen Stamm vollständig verliert diesen zu ersetzen ist schwierig, da man wieder Bevölkerungsüberschuss ansammeln muss.

Das Spiel setzt neben sehr viel Geduld und Interesse an strategischen Planungen voraus. Jede Einheit, jede Formation hat Vor- und Nachteile. Jedes Wirtschaftsgut und jeder Bau hat seinen Sinn und man muss gerade am Anfang viel im digitalen Handbuch nachschlagen. Wenn man an dieser Umfangreichen Planung Spaß hat ist Total War: Attila ein zu empfehlendes Spiel.

Über Lukas Kochniss

Lukas hat viele Jahre lang jede freie Minute mit zocken verbracht. Dem schlechten Netz geschuldet waren es bevorzugt Single Player, in die man hunderte Stunden eintauchen konnte. Seit ein paar Jahren ist die Zocker-Zeit stark eingeschrumpft, aber die Vorliebe zu storylastigen Single Player Spielen ist geblieben. Hinzu gesellt haben sich mit der Zeit aber auch CoOp Survival Games wie 7 Days To Die aber auch Sea Of Thieves als beste Corona Überbrückung überhaupt.

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