Iron Harvest: Review

Iron Harvest: Review

In Iron Harvest von KING Art Games schlüpft der Spieler in eine Diesel-Punk Welt kurz nach dem ersten Weltkrieg. Die Technologie hat Diesel angetriebene Mechs hervorgebracht, die das Schlachtfeld total verändert haben. Wir haben für euch Iron Harvest getestet.

Drei Fraktionen, drei Spielweisen

Der Spieler hat die Möglichkeit zwischen drei verschiedenen Fraktionen zu wählen. Es gibt Saxony, Rusviet und Polania. Saxony ist dem Deutschen Kaiserreich angelehnt und verfügt über Überlegene, aber sehr langsame Mechs. Die Mechs der Rusviets dagegen baut auf Nahkampfmechs und Artilleriemechs. Die Polania Nation hat weder die Ressourcen noch die Technologie der beiden anderen Fraktionen und baut eher auf leichte und wendige Mechs.

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Iron Harvest: Review

Jede Fraktion verfügt darüber hinaus über eigene Helden, die mit zusätzlichen Fähigkeiten ausgestattet sind. Die normalen Einheiten unterscheiden sich dagegen nur marginal. Durch die unterschiedlichen Mechs wirkt die Spielweise zwischen den verschiedenen Fraktionen aber unterschiedlich und bringt damit sehr viel Spielpotential.

Rangsystem und Waffenwechsel

Sämtliche Einheiten können in ihrem Rang aufsteigen, wodurch sie mächtiger werden. Dafür muss eine Einheit genug Erfahrung im Kampf gesammelt haben. Stirbt die gesamte Einheit, geht der Rang jedoch verloren und der Spieler muss untrainierte Einheiten wieder auf die Erfahrung seiner ehemaligen Soldaten bringen.

Eine Besonderheit von Iron Harvest ist, dass sämtliche Soldaten beim Tod der gesamten Einheit ihre Waffen fallen lassen. Diese Waffen können andere Einheiten aufnehmen und somit den Typ wechseln. So kann beispielsweise eine Ingenieurestruppe Bazookas aufnehmen und somit zu einer Bazooka-Einheit werden. Der Wechsel braucht jedoch einige Zeit.
Basenbau, strategische Punkte und Ausbau.

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Die Ingenieure können Gebäude bauen und Mechs reparieren. Ihre Hauptaufgabe zum Start eines Matches ist es, die nötigen Gebäude für die Produktion von Einheiten und Mechs zu erstellen. Dies kostet Öl und Stahl. Beide Rohstoffe können in Form von strategischen Punkten generiert werden.

Um eine Erzmine oder eine Ölpumpe zu übernehmen, muss der Spieler eine Einheit zu dem strategischen Punkt bringen und ihn übernehmen. Das dauert einige Sekunden und die Einheit ist in dem Zeitraum sämtlichen Angriffen schutzlos ausgeliefert. Daher bietet es sich an, mehrere Truppen und einige Mechs zur Verteidigung beizubehalten. Feindliche Punkte können auch übernommen werden. Das braucht vergleichsweise zu einem neutralen Punkt jedoch bedeutend länger, da der Punkt erst von feindlich auf neutral wechselt und dann erobert werden kann.

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Mit den generierten Rohstoffen können Einheiten und Mechs gebaut werden. Darüber hinaus können aber sämtliche Gebäude, inklusive der strategischen Punkte, einmal verbessert werden. Die Verbesserung der strategischen Punkte erhöht ihre Produktion und die Verbesserung der Mechwerkstatt und Kaserne schaltet neue Einheiten frei.

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Strategisches Vorgehen statt Kopf voran

Frontalangriffe sind in Iron Harvest tödlich und werden hart bestraft. Die Karten verfügen über viele Deckungsmöglichkeiten für die Einheiten und Ingenieure können Sandsäcke aufstapeln oder sogar Bunker bauen. Zudem können sich Einheiten auch in Häusern verschanzen und von dort aus angreifen.

Mechs können zwar keinerlei Deckung suchen, sind aber auch in direkten Angriffen schneller zerstört als nachgebaut. Sie eigenen sich, abhängig der Nation, perfekt für Bombardement oder Flankieren der gegnerischen Truppen. Sie verfügen zudem über so viel Kraft, dass sie die meisten Deckungen, inklusive Häuser, zerstören können.

Iron Harvest: Review

Das Deckungssystem funktioniert sehr gut. Der Spieler sieht beim Befehligen seiner Einheiten, wo diese Deckung suchen werden und ob genug Deckung für alle Soldaten verfügbar ist. Mir ist jedoch zwei Mal eine Einheit durch einen Sandsack gebugged und dann  vom Gegner auseinander genommen worden.

Sollte eine Einheit kurz davor sein zu sterben, kann der Spieler den Rückzug anordnen. Die Einheit wird ohne Umwege zur nächstgelegenen Basis laufen. Auch wenn sie eigentlich durch Sperrfeuer behindert werden würde. Dadurch wird die Einheit noch angreifbarer für den Gegner, da sie ihren Rücken dem Schlachtfeld zuwendet.

Überlebt die Einheit aber den Rückzug, können die Verluste an einer Kaserne wieder ausgeglichen werden. Mechs können auch den taktischen Rückzug antreten. Ihre Panzerung am Rücken ist jedoch schwächer als auf der Frontseite und damit erleiden sie erheblich mehr Schaden bei einem Rückzug.

Die Kampagnen

Iron Harvest verfügt über den zufälligen Kämpfen hinaus auch über drei Kampagnen. Jede Nation hat ihre eigene Kampagne, die die Geschichte der Fraktions-Helden erzählt. Die Polania-Fraktion zum Beispiel beleuchtet die Suche von Anna Kos, deren Vater von den Rusviets gefangen genommen wurde, da er Teile eines Geheimprojekts war.

Zudem organisiert ihr Onkel Lech Kos den Widerstand der Polania gegen Rusviet und Saxony und durch ihre Suche gerät sie in den Konflikt zwischen Widerstand und den beiden Supermächten.

Die drei Kampagnen werden nacheinander gespielt. Zuerst Polania, dann Rusviet und zuletzt Saxony. Die einzelnen Missionen werden schnell schwieriger und selbst auf normaler Schwierigkeit werden einige Missionen zur Geduldsprobe.

Zusammenfassung

Mir hat Iron Harvest sehr viel Spaß gemacht. Ich spiele gerne strategische Spiele, bin aber nicht besonders gut in ihnen. Damit ist Iron Harvest schon eher eine harte Nuss für mich. Ich finde das Deckungssystem sehr gelungen und abgesehen von den kurzen Bugs, wo Einheiten durch Sandsäcke durchgerutscht sind, hab ich auch weder Ruckler noch sonstige Probleme bemerkt. Da ich auf einem Presse Pre-Release gespielt habe, kann der entsprechende Fehler auch bereits behoben sein.

Die unterschiedlichen Spielweisen der drei Fraktionen finde ich sehr gelungen. Zwar verfügt jeder über die gleichen Basis-Einheiten, doch über die unterschiedlichen Mechs wird es erst spannend. Gerade gegen die Artillerie der Rusviets bin ich mehr als einmal verzweifelt und habe schwere Verluste erlitten. Am meisten gefallen hat mir aber Saxony, da der Spielstil mir ab besten gelegen hat.

Artikelbild & Sreenshots: KING Art Games

Über Lukas Kochniss

Lukas hat viele Jahre lang jede freie Minute mit zocken verbracht. Dem schlechten Netz geschuldet waren es bevorzugt Single Player, in die man hunderte Stunden eintauchen konnte. Seit ein paar Jahren ist die Zocker-Zeit stark eingeschrumpft, aber die Vorliebe zu storylastigen Single Player Spielen ist geblieben. Hinzu gesellt haben sich mit der Zeit aber auch CoOp Survival Games wie 7 Days To Die aber auch Sea Of Thieves als beste Corona Überbrückung überhaupt.