Bellwright: Kingdom Come trifft Citybuilding (gamescom 2023)

Bellwright: Review (Early Access)

Bellwright ist ein Genre-Mix aus Rollenspiel, Survival, Mittelalter und Siedlungsbau. Donkey Crew wirft im Early Access all diese Komponenten zusammen und gibt einen Ausblick auf das, was das Spiel zu bieten hat. Was davon am meisten Spaß macht und ob die Kombination aus Genres überzeugen kann, klären wir in dieser Early Access-Review.

Bellwright: Eine Rebellion gegen die Ungerechtigkeit

Bellwright spielt in einem mittelalterlichen Setting, in dem die Spieler die Rolle eines Ausgestoßenen übernehmen, der von der Krone gejagt wird. Nach dem Tod des Prinzen, der auf ungeklärte Weise ermordet wurde, hat die Königin ein Kopfgeld auf den Ausgestoßenen ausgesetzt. Doch nachdem der Ausgestoßene untergetaucht ist, taucht ein Vertrag mit einem Auftragskiller auf, der viele Fragen aufwirft und in ihm den Wunsch nach Rache an der Krone weckt.

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Der Weg zur Rebellion ist jedoch kein leichter, denn es liegt an dem Außenseiter, sich in die Gesellschaft zu integrieren, sein eigenes Dorf aufzubauen und die Dorfbewohner davon zu überzeugen, Teil seiner Rebellion zu werden. Die Geschichte spielt zunächst in Haerndean, wo niemand den Außenseiter kennt. Dort muss er abseits des Dorfes ein Lager aufschlagen und versuchen, den Respekt der Dorfbewohner zu gewinnen, bevor er weiterreisen darf. Neben der Story greifen hier Überlebenskampf, Aufbau des eigenen Dorfes und soziales Miteinander ineinander, um alle Haupt- und zahlreiche Nebenaufgaben in Bellwright zu bestehen.

Und genau dieses Ineinandergreifen der verschiedenen Genres macht den großen Reiz von Bellwright aus, der den Spielspaß deutlich in die Höhe treibt. Auch wenn der Anfang nicht immer leicht ist, so wird es mit jeder Forschung, Entdeckung oder Rekrutierung ein wenig einfacher und zugleich komplexer, ein gesundes Dorf aufzubauen, das der Armee der Königin standhält – und nach und nach die Wahrheit hinter dem Tod des Prinzen aufzudecken.

Crafting ist das A und O beim Dorfmanagenement-System

Um in dieser rauen, mittelalterlichen Welt zu überleben, ist das Handwerk das wichtigste Element. Neben Holz und Stein gibt es allerlei Materialien, die der Außenseiter sammeln muss, um sich eine eigene Behausung zu bauen, Rüstungen zu weben oder Schwerter zu schmieden. Während einige Materialien leicht zu beschaffen sind, müssen Bäume erst mit der Axt gefällt oder Seile durch den Webstuhl gezogen werden, bevor die entsprechenden Rüstungen, Waffen oder Gebäude entstehen können.

Zu Beginn muss der Spieler dies noch alleine erledigen, doch je mehr Dorfbewohner er für sich gewinnen kann, desto mehr kann er über das Lagermenü automatisieren. Dies ermöglicht einerseits ein luxuriöses Crafting-Leben, andererseits aber auch eine lebendige Spielwelt, in der NPCs und Spieler miteinander interagieren, um gemeinsam zu überleben. So können über das Bau- und Forschungsmenü sukzessive weitere Gebäude freigeschaltet werden, die den Zugang zu weiteren Materialien ermöglichen. Ein Webstuhl ermöglicht die Erforschung von Ausrüstung mit höherer Rüstungsklasse, während ein Lagerfeuer Pilze, Fleisch oder Fisch in leckere Köstlichkeiten verwandelt, die länger sättigen.

Gleichzeitig sind die eigenen Dorfbewohner auch der Schutzschild gegen einen möglichen Überfall und der Außenseiter kann ruhiger schlafen, wenn ein NPC als Wache fungiert. All diese kleinen Details runden das Dorfmanagementsystem extrem gut ab und es funktioniert bereits im Early Access von Bellwright erstaunlich gut.

Bellwright: Review (Early Access)

Kämpfe und Überfälle

Der Spieler kann nicht nur sich selbst, sondern auch seine Dorfbewohner mit Waffen und Rüstungen ausstatten. Dies hilft nicht nur, das Dorf vor Angriffen zu schützen, der Spieler kann schließlich alle NPCs quasi als Armee mitnehmen und so selbst Überfälle organisieren. Ein Arsenal an Waffen von Schwert über Hammer bis hin zu Pfeil und Bogen steht zur Verfügung, muss aber erst erforscht und erstellt werden.

Das Kampfsystem selbst ist allerdings noch recht dürftig. Die Kämpfe wirken wenig lebendig, sondern eher zäh und hölzern. Eigentlich soll das Kampfsystem ein skillbasierter, direktionaler Kampf sein. Dies funktioniert bisher aber nicht besonders gut, sondern fühlt sich noch unrund an. Zwar stehen dem Charakter Taktiken und Formationen zur Verfügung, um sich beispielsweise Banditen vom Hals zu halten, aber die Angriffsmuster wirken eher zögerlich. Von Vorteil ist es, wenn der Hunger komplett gedeckt ist, um einen möglichst hohen Lebens- und Ausdauerbalken zu haben. Bis das Kampfsystem sich wirklich rund und modern anfühlt, muss allerdings noch kräftig geschraubt werden.

Fazit zum Early Access von Bellwright

Die Überlebensmöglichkeiten, der Ausbau der eigenen kleinen Siedlung bis hin zum Ausprobieren der Crafting-Varianten machen den besonderen Reiz aus. Auch die Story passt in die Sandbox-Welt von Bellwright und dass man sich als Ausgestoßener erst einmal einen Ruf aufbauen muss, macht durchaus Sinn und auch den besonderen Reiz des Spiels aus. Abzüge in der B-Note gibt es allerdings bisher für das Kampfsystem, das sich zögerlich und unausgereift anfühlt.

Bellwright ist seit dem 23. April 2024 exklusiv auf Steam im Early Access erhältlich. Donkey Crew plant einen vollständigen Release in 2024.

Artikelbild/Screenshots: Donkey Crew, Video: YouTube, Channel: @PlayBellwright

Über Chris Adam

Hey, ich bin Chris, war zuletzt als Onlinemarketing Manager tätig und habe zuvor mehr als drei Jahre als Content Editor gearbeitet. Darüber hinaus habe ich Technikjournalismus und PR studiert. Gemeinsam mit Lukas habe ich int.ent news 2013 ins Leben gerufen und seitdem schreiben wir mit einer "Corona-Pause" regelmäßig über Games. Meine Lieblingsfranchises sind unter anderem Final Fantasy und The Witcher und ich probiere gern viele Games aus, die eine gute Story zu bieten haben.

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