Green Hell: Review

Green Hell: Review

Green Hell von Creepy Jar ist ein Survival Game in dem der Spieler den Forscher Jake Higgins spielt, der zusammen mit seiner Frau Mia im Amazonas die Natur und die Ureinwohner erforscht. Green Hell war seit August 2018 im Early Access verfügbar und hat diesen zum 5. September 2019 mit dem Story-Update verlassen.

Die Story

Warnung: Der nächste Abschnitt enthält leichte Spoiler, bis zum Ende des Tutorial-Gebietes und Andeutungen auf spätere Ereignisse. Überspringt diesen Teil, wenn ihr keinerlei Spoiler wollt!

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Das Spiel startet mit Jake, der sich zum neu aufgeschlagenen Lager begibt. Seine Frau Mia ist noch beim Boot, während er das Lager inspiziert. Mia will so schnell wie möglich zu den Ureinwohnern, um die Chance zu bekommen, den Stamm besser kennen zu lernen und als Mitglied akzeptiert zu werden. Jake soll zurück bleiben, wovon er nicht begeistert ist. In einer kurzen Übung lernt Jake ein Lagerfeuer zu bauen und mit etwas trockenem Laub es zu entzünden.

Nach einem kleinen Abendessen gehen die zwei schlafen. Am nächsten Morgen ist Mia bereits aufgebrochen. Jake erreicht sie via Walkie Talkie. Sie hat sich rausgeschlichen, da sie keine Verabschiedungen mag, hat Jakes Geburtstag aber nicht vergessen und als Geschenk ein Uhr hinterlassen. Diese Uhr zeigt dem Spieler die Nährwerte, Uhrzeit und die Position auf der Karte an.

Da Jake nichts besseres zu tun hat, geht er die Gegend erkunden, rutscht dabei aber ab und verletzt sich das Bein. Hier lernt der Spieler Verbände zu erstellen,Wunden zu untersuchen und zu verbinden. Nach dem anstrengenden Tag legt sich Jake wieder schlafen. Mitten in der Nacht wacht er auf, da seine Frau ihn über das Walkie Talkie zu erreichen versucht. Sie klingt verzweifelt und verängstigt. Jake rennt los und versucht das Ureinwohner-Dorf zu finden und seine Frau zu retten. Doch dann läuft er panisch aus dem Dorf heraus, selbst verängstigt und rutscht einen Hang hinunter.

Was ist mit Mia geschehen und wovor ist Jake weggelaufen? Seine Erinnerungen sind nur wage und über das Walkie Talkie bekommt er keinerlei Antwort. Der Spieler muss nun rausfinden, was Mia geschehen ist und Jakes Erinnerungen wiedererlangen.

Das Überleben im Dschungel

Jake braucht Proteine, Kohlenhydrate, Fette und Wasser, um den täglichen Kampf im Dschungel zu überleben. Doch obwohl der Urwald reich an Ressourcen ist, sind viele nicht direkt verzehrbar oder sogar giftig. Hinzu kommen Gefahren wie Schlangen oder Jaguar. Die ersten Stunden von Green Hell ist der Spieler damit beschäftigt seine Bedürfnisse an Essen zu decken, ohne dabei tot umzufallen.

Kokosnüsse sind eine perfekte Quelle an Wasser, Kohlenhydraten und Fetten und im Startgebiet von Green Hell auch in kleiner Zahl zu finden. Doch braucht man auch Fleisch für die Proteine. Dieses kann zwar roh verzehrt werden, doch erlangt man damit Parasiten und verliert etwas den Verstand. Doch zum Braten braucht man ein Feuer, dass zudem überdacht sein sollte, da es viel und häufig regnet.

Ein weiteres Problem stellt der Verstand von Jake dar. Wenn er sich beim Verzehr ekelt oder irgendeine Form von negativen Effekt hat, leidet sein Verstand darunter. Wenn der Wert unter 50 von 100 Punkten geht, fängt er an zu halluzinieren und sieht Dinge, die nicht existieren. Diese Dinge können ihm Schaden, also Leben abziehen, bringen aber keine Beute, so man sie besiegt.

Überleben während der Story

Während der Story muss der Spieler natürlich durchgehend auf seine Werte achten aber auf der anderen Seite Jakes Erinnerungen wiedererlangen. Sobald man den Bogen raus hat im Überleben fällt es aber relativ einfach, die Story ohne Unterbrechung durchzuspielen.

Ich habe die Story mit einigen Toden und mehreren Neustarts in zwölf Stunden absolviert. Das letzte Drittel bin ich nicht einmal mehr auf Nahrungssuche gegangen, da man immer wieder verlassene Gebäude mit Essen findet, dass einen komplett versorgt. Wenn man alle wichtigen Orte kennt, kann man sogar ohne Pause die Story durchspielen und braucht dafür nur knapp über vier Stunden.

Das Aspekt Überleben ist also in der Story vergleichsweise schwach ausgeprägt und im Überlebensmodus und dem später erscheinenden CoOp-Modus bedeutend wichtiger. Dafür ist Jakes Story richtig gut. Jakes Erinnerungen zeigen eine immer düster werdene Wahrheit, die in zwei verschiedenen Enden ihren Höhepunkt hat. Darüber hinaus hat der Story-Modus aber keinerlei Wiederspielwert für mich, da es außer den zwei Enden keine nennbaren Unterschiede gibt und man die wichtigen Positionen durchlaufen kann.

Crafting

Das Crafting-System in Green Hell unterscheidet in Gebäude und Gegenstände. Gegenstände wie zum Beispiel ein Speer oder eine Axt werden vom Spieler mitgeführt. Gebäude sind dagegen Unterstände, Lagerfeuer oder Betten, die vom Spieler platziert und gebaut werden müssen.

Das Gegenstände Crafting ist recht überschaubar. Wenn man einen Gegenstand auswählt und die Herstellen-Option auswählt, wird er auf die Crafting-Werkbank des Spielers gelegt. Punkte über der Werkbank zeigen an, wie viele Gegenstände noch maximal hinzugezogen werden können. Verschwinden die Punkte, gibt es keinen Gegenstand für die Kombination zum herstellen.

Es gibt verschiedene Stufen der Gegenstände. So kann eine Axt mit Steinen hergestellt werden oder später mit Knochen oder Eisen.

Gebäude dagegen müssen erst einmal in Green Hell gefunden werden, damit sie gebaut werden können. Wenn der Spieler beispielsweise im verlassenen Dorf direkt zu Beginn des Story-Modus geht und sich den Trocken-Ständer anschaut, wird er diesen nicht selber bauen können. Während im Story-Modus das Nichtwissen noch relativ egal ist, da man nur eine vergleichsweise kurze Zeit im Dschungel verbringt, ist es im Überlebensmodus wichtig, die diversen Blaupausen zu lernen.

Mit jedem Schlag besser

Jake wird mit dem Anwenden seiner Fähigkeiten immer besser. Benutzt man die Axt häufig, so verbrauchen Axtschläge weniger Ausdauer. Stellt man viele Gegenstände her, wird die Qualität der neuen Gegenstände besser und sie halten länger. Das ist ein sehr schönes System, um zu zeigen, dass Jake mit der Zeit im Überleben besser wird und den Dschungel meistert.

Der Herausforderungsmodus

Stattdessen werden die Herausforderungen interessanter, wo es darum geht in wenigen Ingame Tagen verschiedene Orte zu erreichen. In Kombination mit den Gefahren im Dschungel sind die Herausforderungen echt schwer.

Ich habe mich nach dem Story-Modus an den Herausforderungen versucht und bin mehrfach kläglich gescheitert. Man muss sehr spitz planen und die Karte auswendig kennen, um die Ziele rechtzeitig zu schaffen. Sobald man an Effizienz verliert wird es schwerer und hektisch, was zu mehr Fehlern führt und die Herausforderung scheitern lässt.

Zusammenfassung

Green Hell macht sehr viel Spaß und der neu erschienene Story-Modus bringt eine gute Erweiterung. Es ist etwas schade, dass man das letzte drittel der Story eher sogar bestraft wird, wenn man den Survival-Aspekt aufrecht erhalten möchte und stattdessen durchlaufen kann. Nichts desto trotz ist die Story sehr gut geschrieben und hat mich sehr begeistert.

Das Ausprobieren der verschiedenen Nahrungsquellen ist gerade zum Anfang von Green Hell mit dem ein oder anderen Tod verbunden, doch lernt der Spieler schnell, welche Zutaten wahrscheinlich roh verzehrbar sind und welche besser zubereitet werden. Bei gekochtem Essen gibt es kaum böse Überraschungen und damit ist es nur eine Frage der Zeit, bis man eh alles trocknet oder über einem Feuer zubereitet.

Ab dem Moment liegt es am Spieler genügen Nahrungsquellen zu kennen und diese von Zeit zu Zeit abzugrasen. Vor dem Release gab es einen kleinen Bug, der Nüsse und Bananen sehr selten hat spawnen lassen. Damit war das Überleben richtig schwer, da der Spieler immer wieder Engpässe hatte. Mit dem Bugfix zum Release gab es aber mehr als genügend Essen.

Insgesamt kann ich Green Hell nur empfehlen. Es ist mit 20,99 Euro auf Steam für die gelungene Story, den Überlebensmodus und den Herausforderungsmodus gut bepreist. Mit dem kommenden CoOp Update wird das Überleben auch noch einmal interessanter und birgt bestimmt neue Herausforderungen.

Artikelbild und Screenshots: Creepy Jar

Über Lukas Kochniss

Lukas hat viele Jahre lang jede freie Minute mit zocken verbracht. Dem schlechten Netz geschuldet waren es bevorzugt Single Player, in die man hunderte Stunden eintauchen konnte. Seit ein paar Jahren ist die Zocker-Zeit stark eingeschrumpft, aber die Vorliebe zu storylastigen Single Player Spielen ist geblieben. Hinzu gesellt haben sich mit der Zeit aber auch CoOp Survival Games wie 7 Days To Die aber auch Sea Of Thieves als beste Corona Überbrückung überhaupt.

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