Mittelerde: Mordors Schatten

Review zu Mittelerde: Mordors Schatten

Mittelerde: Mordors Schatten nimmt den Spieler mit auf eine Reise durch die aus den Büchern von Autor J.R.R. Tolkien bekannten Ländereien von Mordor. Zeitlich spielt das Geschehen zwischen dem Hobbit und Der Herr der Ringe, weswegen sie eine Alternativgeschichte erzählt. Kann Mordors Schatten aber mit den vielen anderen Spielen von Herr der Ringe mithalten?

Das von Monolith Productions entwickelte Rollenspiel Mittelerde: Mordors Schatten erzählt die Geschichte vom Waldläufer Talion, der kurz nach Beginn des Spiels stirbt. Zugleich wird er aber von einem Rachegeist wiederbelebt und übt mit ihm Rache an deren gemeinsamen Feinden. Dabei streift der Waldläufer durch Mordor und trifft auf bekannte und auch neue Charaktere.

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Rache als Motivation

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Nachdem Talion und seine Familie von einer Gruppe von Uruks getötet wird, erfüllt ein Rachegeist ihn erneut mit Leben. Gebunden an seine Seele reisen beide zusammen durch das Land von Mordor, indem sich die Armee von Sauron stetig aufbaut. Getrieben von der Rache, die sie an ihren Feinden verüben wollen, trifft Talion aber auch auf bekannte Charaktere, wie beispielsweise Gollum, aber auch auf noch unbekannte Persönlichkeiten.

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Nicht all zu viel Spielzeit später stellt sich heraus, dass der Rachegeist eigentlich der Geist des Schmiedemeisters Celebrimbor ist. Er schmiedete die Ringe der Macht, welche durch Saurons einen Ring korrumpiert wurden. Dennoch verspricht Mordors Schatten eine Tiefe, wie sie auch im Hobbit und Der Herr der Ringe zu finden ist, weswegen die Story einen ebenfalls mitreißen kann.

Mordor selbst kann frei erkundet werden und bietet eine offene Spielwelt an. Beim Starten von Aufträgen und Missionen setzt erst ein Ladebildschirm ein, geht aber flüssig über in die jeweilige Aktion. Vergleichbar mit Assassin’s Creed kann der Spieler etliche Aufträge und Missionen neben der Hauptkampagne machen. Dabei erhält der Spieler Fertigkeitspunkte, Fokuspunkte und Runen, die bei der Entwicklung von Talions Fertigkeiten helfen.

Runen und Fertigkeiten zur Verteidung im Kampf

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Das Töten von Hauptmännern und Häuptlingen wird immer von einem kurzen Intro eingeleitet, wobei sich der jeweilige Uruk an Talion erinnert oder das erste Mal auf ihn trifft. Beim erfolgreichen Besiegen erhält Talion unterschiedliche Runen, die er entsprechend der Tötungsweise, also mit Schwert, Dolch oder Pfeil und Bogen, erhält. Diese kann er im Menü unterschiedlich miteinander in die freien Runenplätze kombinieren.

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Beim Abschließen von Hauptmissionen und auch Levelaufsteig werden bei Talion auch verschiedene Fertigkeitsplätze freigeschaltet, die sich zwischen physischer und psychischen Möglichkeiten weiterentwickeln. Der Spieler kann dabei frei entscheiden, an welchen Platz die Fertigkeitspunkte verteilt werden sollen.

Mit den Fokuspunkten ist es möglich mehr Runenplätze für die jeweilige Waffe freizuschalten, aber auch die Lebens- und Fokusausdauer zu verbessern, mit der Talion stärker wird. Alles im Allem bietet Mordors Schatten drei verschiedene Wege den Kampfstil von Talion anzupassen, Fertigkeiten freizuschalten und vor allem zu individualisieren.

Talions Kampffertigkeiten

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Viele Wege führen zum Sieg über die zu bekämpfenden Uruks. Söldner sind dabei die am einfachsten zu tötenden Kreaturen von Mordor. Dennoch gibt es auch hier unterschiedliche Wege sie zu töten. Beispielsweise unterscheiden sie sich bereits darin, dass es Bogenschützen auf hohen Türmen, Schwertkämpfer und auch Schildkämpfer gibt, die verschieden besiegt werden können.

Um beispielsweise ein Lager effektiv anzugreifen, sollten zuerst die Bogenschützen ausgeschaltet werden, die man im besten Falle mit Heranschleichen oder Fernkampf ausschaltet. Daraufhin kann man mit Schleichtötungen oder aggressiven Angriffen vorgehen, um die anderen Gegner zu töten.

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Hauptmänner und Häuptlinge jedoch können bereits zuvor analysiert werden, bevor man mit ihnen kämpft. Empfehlenswert ist dies vor allem, um die Stärken, Schwächen und vor allem den aktuellen Standort herauszufinden. Da die Übersicht des Nemesis-Systems bereits mehrere Hauptgegner anzeigt, können durch Informationen, die man dank Celebrimbor einsetzen kann, um in den Geist der Uruks einzudringen, diese freigeschaltet werden.

Sobald man die Stärken und Schwächen herausgefunden hat, kann man sich den jeweiligen Hauptmännern stellen. Einige verstecken sich dabei hinter Feierlichkeiten, Jagden oder Duellen. Sobald die Uruk-Hauptmänner dabei besiegt werden, wird Saurons Armee geschwächt. Dennoch kann aber auch gegenteiliges passieren und ein Uruk-Hauptmann steigt im Rang und mit seiner Macht auf, was ihn in Zukunft schwerer zu besiegen macht.

Technik-Check der PS4-Version

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Die Landschaft des kargen Gebirges von Mordor wird dennoch nicht eintönig dargestellt. Viele Details und wenige Momente der Wiederholung des Level-Designs sind auffindbar, wenn man durch die offene Welt reist. Zudem wirkt auch jedes Detail an den Wänden, Fassaden, Gebirgen und Matsch positiv dargestellt. Trotz des hohen Detailgrads hat dies keinen Einfluss auf den Spielfluss, denn das Spiel läuft auf der Konsole ohne Probleme durchgängig.

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Schön ist vor allem das Feedback des Controllers, der abermals mitfunktioniert. Erinnerungen, Geraschel der Büsche und auch die Geisterstimme werden nicht nur durch die Boxen, sondern auch durch den implementierten Controller der PlayStation 4 hörbar gemacht. Eine durchaus nette Spielerei, die sich Monolith für das Spiel ausgedacht hat.

Darüber hinaus wirkt auch das Gameplay an sich sehr flüssig und nahtlos ineinander. Selten gibt es Momente, in denen das Spiel nicht auf den Controller reagiert hat oder man selbts zu langsam war, um den passenden Button zum Ausweichen oder Parieren gedrückt hat. Mit dieser Voraussetzung steht einem positiven Spielfluss nichts im Wege.

Fazit

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Mittelerde: Mordors Schatten ist ein durch und durch gelungenes Rollenspiel. Die Tiefe und Reife des Spiels sind stimmig und passend zur Geschichte der Bücher und Filme und wirken gut durchdacht. Talions Motivation und Fertigkeiten, sowie die Geistfähigkeiten von Celebrimbor machen den Waldläufer zu einem guten Charakter mit entsprechender Anpassungsmöglichkeit. Gerade hier kann Monolith punkten, weil der Charakter individuell anpassbar ist und sich auch so spielt.

Im technischen Hinblick wirkt Mordors Schatten ebenfalls als ein positives Beispiel. Die Bewegungsabläufe und Kampfsteuerung gehen nahtlos ineinander, wirken nicht stockend und zeigen, wie ausgereift das Spielprinzip ist. Positiv bleibt auch hängen, dass die Landschaft von Mordor zwar düster und grau ist, dafür sich aber seltenst wiederholt. Besonders die Rivalitäten und das Nemesis-System der Uruks, die sich auch an den Charakter erinnern, wenn sie ihm einmal begegnet sind, sind gut umgesetzt. Alles im Allem ist Mittelerde: Mordors Schatten empfehlenswert für jeden, der Action- und Rollenspiele mag, sowie auch die ganze Welt um Mittelerde.

Über Chris Adam

Hey, ich bin Chris, war zuletzt als Onlinemarketing Manager tätig und habe zuvor mehr als drei Jahre als Content Editor gearbeitet. Darüber hinaus habe ich Technikjournalismus und PR studiert. Gemeinsam mit Lukas habe ich int.ent news 2013 ins Leben gerufen und seitdem schreiben wir mit einer "Corona-Pause" regelmäßig über Games. Meine Lieblingsfranchises sind unter anderem Final Fantasy und The Witcher und ich probiere gern viele Games aus, die eine gute Story zu bieten haben.

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