Review: Zheros

Review: Zheros

Zheros ist ein Sci-Fi Brawler von Rimlight Studios. Das Spiel ist am 16. Januar 2016 für Xbox One und am 15. Februar 2016 für PC erschienen. Zheros war im Januar auch als Teil des Xbox Gold-Programms kostenlos verfügbar.

Sehr kleine Story als Basis

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Um den Brawler ist eine kurze Story aufgebaut. Ein Bösewicht will mit seinen Roboter Truppen einen Planeten übernehmen. Die beiden Helden stellen sich den Invasoren und schlagen die Truppen zurück. Daraufhin schickt der Bösewicht neue Truppen, um die Helden zu vernichten.

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Zwei Helden mit gleichen Fähigkeiten

Dem Spieler stehen zwei Helden zur Verfügung. Der erste Held ist der muskulöse und nicht ganz intelligent wirkende Mike und als zweite Heldin steht die schlanke und agile Dorian bereit.

Beide Helden sind stark überzeichnet und entsprechen gewollt Klischees. Mike besteht nur aus Muskeln, hat ein breites Kinn und scheint seine Probleme durch Zuschlagen zu lösen. Dorian dagegen ist bis auf entsprechende Oberweite durchweg schlank, beinahe dürr und sehr gelenkig.

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Ich finde die überzeichneten Charaktere persönlich lieblos gestaltet, da sie dem gängigen Klischee entsprechen. Durch diese Charakterisierung und dem Klischee wirken die eher aufgesetzt und entsprechen eher einem negativen Bild von Videospielhelden.

Ob damit Klischees erfüllt werden sollen oder es sich um eine Art Satire handeln soll, kann ich nicht beurteilen.

Was ich jedoch sehr schade finde ist, dass beide Helden identische Fähigkeiten haben. Bei diesen doch sehr konträren Helden habe ich erhofft, dass Mike etwas langsamer zuschlägt, dafür aber mehr Schaden macht, während Dorian durch schnelle Kombos und bedeutend bessere Ausweichfähigkeiten punktet. Da das Spiel auch im Koop spielbar ist, wäre auf diese Weise ein sehr interessantes Gameplay entstanden, wo Synergien zwischen den Fähigkeiten der zwei Helden entstehen. Leider unterscheiden sich Mike und Dorian nur in der Angriffsanimation. Sowohl Schaden wie auch die späteren Fähigkeiten bleiben identisch.

Verschwendetes Potential in den Fähigkeiten

Fähigkeiten müssen mit Skillpunkten freigeschaltet werden. Diese erhält man für das Abschließen von Erfahrungspunkte-Meilensteinen (EP) in einem Level. Pro Level gibt es maximal zwei Punkte zu gewinnen. Stellt man sich schlecht an gibt es aber auch keine und man muss das Level wiederholen.

Die Skillpunkte können in drei Talente investiert werden. Mit dem ersten Talent schaltet man neue Fertigkeiten frei, das zweite verbessert das Schild und mit dem dritten Talent erhöht man den Schaden der Pistole. Es gibt fünf Melee Punkte und je drei in Leben und Schilde. Die Fähigkeiten kosten unterschiedlich viele Punkte und werden pro Level teurer. Die erste Melee-Fähigkeit kostet zum Beispiel einen Punkt, während man für die zweite schon zwei Skillpunkte investieren muss.

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Wie in puncto Helden schon erwähnt, sind die Fähigkeiten von Mike und Dorean identisch. Kombiniert mit den wenigen Skillmöglichkeiten, gibt es keine Abwechslung, was ich schade finde.

Wenig fordernde Level selbst bei hoher Schwierigkeit

Ich habe das Spiel auf allen drei Schwierigkeitsstufen angespielt. Die meiste Zeit habe ich aber auf Normal verbracht. Der Unterschied der Schwierigkeitsstufen liegt in dem Schaden, der von den Gegnern verursacht wird und in den Leben der Gegner.

Die KI scheint mit höher werdendem Schwierigkeitsgrad nicht intelligenter zu werden oder neue Fähigkeiten zu erhalten und das Level bietet auch gleich viele Lebens- und Ausdauerbooster. Damit besteht die einzige Schwierigkeit im Überleben einzelner Kämpfe. Sobald man einen Kampf überlebt hat, kann man sich einen Lebensbooster suchen und sich wieder hochheilen. Die beiden Helden verfügen über ein Schild zum Blocken von Angriffen und auch wenn ein erfolgreicher Block Ausdauer verbraucht, habe ich es nicht geschafft, dass die Ausdauer ganz aufgebraucht wird und ich nicht mehr blocken kann. Mit etwas Bewegung kann man alle Gegner in eine Reihe vor sich ziehen und beinahe perfektAngriffe abblocken.

Auf der höchsten Schwierigkeitsstufe bin ich auch einige Male gestorben, bis ich das Rollen für mich entdeckt habe. Ab dann bin ich auch nicht mehr gestorben. Was es mit dem Rollen auf sich hat, erkläre ich später.

Gut versteckte Herausforderungen

In jedem Level ist ein Stern versteckt, den man einsammeln kann. Während der Stern im ersten Level gut zu finden ist, sind die Sterne in den späteren Leveln mitunter sehr gut versteckt. Da man nur selten in einem Level zurück laufen kann, muss man von Anfang bis Ende aufpassen, um nicht das Versteck zu verpassen. Da ein wiederholtes Spielen der Level wenig Spaß macht, ist das Sammeln der Sterne jedoch eher für Hartgesottene.

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Mäßige Tastatur Nutzung

Zheros kann über die Tastatur gespielt werden. Die Bewegung findet dann über die Cursor Tasten statt und die Angriffe liegen auf den Tasten X und Y. Da die Hilfetexte jedoch nur die Controller-Symbole zeigen, ist es schwierig, die richtigen Tasten rauszufinden und selbst wenn man das ganze Mapping gefunden hat, ist es doch sehr stockend. Das Spiel ist dadurch zwar nicht unspielbar, aber bedeutend schwerer.

Gute Controller Nutzung

Mit dem Controller dagegen ist Zheros gut zu spielen. Man merkt, dass das Spiel mit Hauptaugenmerk auf Konsolen entwickelt wurde. Für den Test habe ich einen Xbox 360 USB-Controller genutzt. Anders als bei der Tastatur kann man sich dadurch präziser bewegen und Angriffen ausweichen.

Button Smashing statt kontrollierter Kombos

Die beiden Helden erlernen mit der Zeit neue Fähigkeiten, mit denen zum Beispiel mehrere Gegner zeitgleich angegriffen werden können. Diese Fähigkeiten werden durch das richtige Drücken der Controllertasten erzeugt. Für Kettenangriffe gibt es zudem auch zusätzliche Punkte und bei 20 aufeinander folgenden Angriffen gibt es explosive Angriffe für alle weiteren Angriffe während des Combotimers.

Doch dem kontrollierten Setzen von Angriffen zum Aktivieren von Fähigkeiten und Kettenangriffen steht das beliebte Button Smashing, also wahllos auf Knöpfe drücken. Langfristig kommt man mit Button Smashing nicht durch, da man auch in den ein oder anderen Angriff reinspringt,. In den ersten fünf Leveln bin ich mit wahllos Knöpfe drücken ohne einen Tod durchgekommen.

Nach dem wahllosen Drücken kommt schnell die Phase, wo man das Rollen für sich entdeckt. Mit Rollen kann man allen Angriffen ausweichen und kommt auch schnell an den Gegner heran. Die beste Taktik ist daher Rolle zum Gegner, draufhauen, wegrollen oder zum nächsten Gegner rollen. Man bekommt dadurch kaum bis keinen Schaden und kann auf sämtliche Fähigkeiten verzichten und drückt einfach die beiden Standardangriffe durch. Durch die viel zu mächtigen Rollen sind also Kämpfe harmlos.

Anstrengende Musik und Farbgebung

Mir persönlich sagen Musik und Farbgebung des Spiels überhaupt nicht zu. Musikalisch wird das Spiel mit Dubstep untermalt und die Farben sind alle sehr knallig. Zusammen mit den überzeichneten Charakteren entsteht eine sehr aufgedrehte Stimmung bei mir. Ich kann das Spiel nicht länger als 30 Minuten am Stück spielen, da mir sonst die Musik und die Farben auf die Stimmung schlagen. Das ist aber ein sehr persönliches Empfinden. Was man aber sagen muss ist, dass Musik, Charakterstil und Farbgebung zueinander passen.

Zusammenfassung

Zheros ist ein lustiges Spiel für zwischendurch auf der Konsole. Für den PC kann ich mir das Spiel weniger vorstellen, da der PC selten für lokalen Koop genutzt wird und die Tastaturunterstützung nicht sehr gelungen ist. Das Spiel scheint sich selbst nicht ernst zu nehmen, landet damit bei mir aber eher auf Skepsis. Ich weiß nicht, ob das Spiel Richtung Satire geht oder ob versucht wurde ein cooles Game zu erzeugen. Ich tendiere aber zu zweitem, was die Skepsis erklärt.

Durch die Fähigkeit Angriffen mit Rollen auszuweichen und die Distanz zwischen sich und dem Gegner immens zu verkürzen, ist das Spiel jedoch schnell langweilig. Sobald man einmal herausgefunden hat, wie man gut zum Gegner rollt, ist das Spiel selbst auf höchster Schwierigkeit keine große Herausforderung.

Insgesamt kann ich mir das Spiel aber für einen lustigen Abend mit Freunden vorstellen.

Artikelbild, Screenshots und Videos: Rimlight Studios

Über Lukas Kochniss

Lukas hat viele Jahre lang jede freie Minute mit zocken verbracht. Dem schlechten Netz geschuldet waren es bevorzugt Single Player, in die man hunderte Stunden eintauchen konnte. Seit ein paar Jahren ist die Zocker-Zeit stark eingeschrumpft, aber die Vorliebe zu storylastigen Single Player Spielen ist geblieben. Hinzu gesellt haben sich mit der Zeit aber auch CoOp Survival Games wie 7 Days To Die aber auch Sea Of Thieves als beste Corona Überbrückung überhaupt.

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