Bye Sweet Carole

Bye Sweet Carole Review: Wie ein düsterer Disney-Film

Es ist Oktober und damit Monat der Horrorspiele! Unter den vielen neuen Titeln findet sich mit Bye Sweet Carole aber auch ein Spiel, das ganz im Trickfilm-Stil gehalten ist. Wie magisch ist das Abenteuer? Wir haben das Spiel von Little Sewing Machine und Schöpfer Chris Darril für euch getestet!

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Die Suche nach Carole

Bye Sweet Carole ist ein narratives Adventure, das im frühen 20. Jahrhundert in England spielt. Protagonistin Lana Benton lebt in einem Waisenhaus und passt überhaupt nicht in die durch eine Revolution in Aufruhr versetzte Gesellschaft. Ihre einzige Freundin Carole Simmons verschwindet plötzlich. Lana macht sich auf, Carole zurückzuholen. Dabei reist sie durch das Königreich von Corolla und bekommt es mit dem bösen Mr. Kyn zu tun.

Lana ist dabei immer wieder zwischen ihrer Welt und dem fantastischen Königreich von Corolla hin- und hergerissen. Bye Sweet Carole hat einen ganz besonderen Stil, der sich an alten Disney-Trickfilmen orientiert. Ein Erzähler führt durch die Geschichte, die in vielen Zwischensequenzen spielt und ansonsten in 2D-Passagen, durch die Spieler Lana steuern. Die Geschichte entwickelt sich hierbei nicht in eine blutrünstige Horrorstory, aber der Grusel lauert an jeder Ecke und es gilt für Lana, viele schaurige Passagen zu überwinden.

Die Story ist dabei tatsächlich gut mit den frühen Märchenumsetzungen von Disney vergleichbar. Lanas Reise ist unterhaltsam, immer wieder etwas düster, aber auch voller Hoffnung. Dennoch ist wichtig zu betonen, dass das Spiel auch Themen wie Depressionen und Mobbing aufgreift. In einzelnen Abschnitten ist Lana immer wieder in ihrer Heimat unterwegs und muss sich mit unangenehmen Mitschülern und den düsteren Elementen der Realität herumschlagen.

Ein Gameplay, das die Story nicht aufhält

Bye Sweet Carole setzt den Fokus klar auf die Story. Das bedeutet, dass viele Abschnitte des Spiels wie ein Walking-Simulator sind. Zwischendrin gilt es aber auch, kleine Rätsel zu lösen, die Lana am Weiterkommen hindern. Außerdem hat Lana eine Lebensenergieleiste – in einigen Situationen kann sie sterben. Das Spiel hält sich hier jedoch an dem von ihm selbst vorgegebenen Stil: stirbt Lana, löst sie sich in Luft auf. Blut wird in dem Spiel nicht gezeigt.

Während das Gameplay also eher rudimentär ist, ist es vor allem die Atmosphäre, die Bye Sweet Caroles Story trägt. Und für diese stehen in erster Linie die schön gezeichneten Umgebungen und Landschaften, durch die sich Lana bewegt. Der Stil erinnert sehr stark an die Disney-Filme. Das Gleiche gilt auch für den Soundtrack – in bestimmten Momenten schwappt eine harmonische Musik in düstere Klänge um. Insbesondere dieses Element erinnert stark an die Atmosphäre von Disney-Filmen wie “Schnewittchen”, wo der Charakter in einer Einstellung noch tanzt und beim nächsten Bild in einen dunklen Wald taumelt. Wie bei vielen Märchen und eben den frühen Disney-Filmen klopft der Grusel immer wieder seicht an, bleibt manchmal länger, manchmal kürzer.

Fazit: ein filmisches Spiel für alle, die gruselige Märchen mögen

Bye Sweet Carole ist in seinen Gameplay-Elementen minimalistisch. Das, was es sein möchte – ein düsteres, spannendes Märchen ganz im Stil alter Trickfilme, ist es aber – und das sehr gut! Die rund fünf Stunden lange Story schafft es dank der wunderbar handgezeichneten Grafik, der Soundkulisse und kuriosen Charakteren zu fesseln. Während andere Spiele dieser Art versuchen, den Horror auf ein neues Level zu bringen, bleibt Bye Sweet Carole bei einem eher leichten Grusel – und damit der Gattung des Märchens sehr nahe. Jeder, der die alten Disney-Filme mag oder sich auf eine düstere Story ohne komplexe Gameplay-Mechanismen einlässt, sollte dem Spiel eine Chance geben.

Getestet wurde Bye Sweet Carole auf der Playstation 5 Pro mit einem von Maximum Entertainment bereitgestellten Key.

Quelle: @playstation, Maximum Entertainment.

Über Jan Drescher

Hi, ich bin Jan. Ich arbeite für einen internationalen Pharmakonzern und schreibe in meiner Freizeit Romane. An dieser Stelle gehe ich meinem Videospiel-Enthusiasmus nach und berichte zusammen mit Chris über Gaming-relevante Themen.
int.ent news
Datenschutz-Übersicht

Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.