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Remothered: Broken Porcelain – Review: eine zerbrechliche Horrorgeschichte

Mit Remothered: Broken Porcelain von Stormind Games erscheint dieses Jahr die Fortsetzung zu Remothered: Tormented Fathers. Kann das Spiel die Spannung aufrechterhalten, die der unkonventionelle erste Teil aufgebaut hat? Remothered: Broken Porcelain ist seit dem 13. Oktober für Playstation 4, Xbox One, Nintendo Switch und PC erhältlich.

Willkommen im Ashmann Inn

Remothered: Broken Porcelain erzählt die Geschichte von Jennifer, die im Ashmann Inn als Zimmermädchen anheuert. Hier kümmert sie sich um die Reinigung der verschiedenen Zimmer. Dabei lernt sie schnell die musikalisch talentierte Linn kennen und findet in ihr eine Freundin. Als eine weitere Angestellte des Hauses jedoch völlig wahnsinnig wird und Jennifer angreift, wird sie in einen Albtraum gezogen.

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Wie der Vorgänger erzählt Broken Porcelain eine rund fünf bis sechs Stunden lange Geschichte. Hierbei stehen verschiedene Handlungsebenen im Vordergrund, sodass sowohl die Vorgeschichte zum später angesiedelten Tormented Fathers, als auch die Ereignisse danach im Fokus stehen. Leider werden die durchaus interessanten Ideen des Vorgängers nun auf eine Art fortgesetzt, die mehr für Verwirrung als Tiefe sorgt. Es empfiehlt sich, den Vorgänger bereits gespielt zu haben. Immerhin liefert das Spiel aber auch eine gute Zusammenfassung bei Spielbeginn, sodass dies nicht zwingend notwendig ist. Auch die Protagonistin des ersten Teils ist in einigen Momenten spielbar.

Ein Katz-und-Maus-Spiel

Spielerisch macht Broken Porcelain viel ähnlich wie der Vorgänger. Jennifer versucht, das Geheimnis um das Ashmann Inn zu lüften. Hierbei muss sie verschiedene Orte des Hotels erreichen oder aber gefährlichen, wahnsinnig gewordenen Hausinsassen aus dem Weg gehen. Zwar kann sie Waffen einsammeln und diese auf ihre Gegner werfen. Oft führt der Weg aber nur über das Verstecken zum Ziel. Das Schleichen und vorsichtige Vorgehen steht somit im Vordergrund. Neu ist ein Crafting-System, das über das Einsammeln von Mottenschlüsseln funktioniert. Diese lassen sich an bestimmten Kisten in Fähigkeiten wie Gesundheit oder Schnelligkeit investieren.

Außerdem hat Jennifer die Fähigkeit, per Telepathie eine Motte zu kontrollieren. Dies geht nur einige Sekunden am Stück. Die Steuerung der Motte ist leider sehr gewöhnungsbedürftig. An vielen Stellen verlangt das Spiel aber, dass von der Fähigkeit Gebrauch gemacht wird – das wird im Spielverlauft etwas einseitig. Hier hätte es dem Spiel gut getan, wenn diese Fähigkeit noch um ein paar Besonderheiten erweitert worden wäre.

Bei Release war Broken Porcelain noch von zahlreichen Bugs geplagt, die ein Weiterspielen kaum ermöglicht haben. Zu Beginn des Novembers ist jedoch ein weiteres Update herausgekommen, dass das Spiel nun zumindest auf der Playstation 4 von Bugs, die den Spielspaß schmälern oder gar verhindern, befreit hat.

Die durchaus vorhandenen starken Momente hat Broken Porcelain vor allem dank der hübschen Optik und der Soundkulisse. Allerdings bleibt der Eindruck bestehen, dass hier mit etwas mehr Feinfühligkeit für die Geschichte ein deutlich besseres – und auch gruseligeres Spiel hätte entstehen können. Denn Remothered: Broken Porcelain gibt dem Spieler vor allem das Gefühl von Terror – gruselig wird es aber nicht allzu oft, da das Auftreten einiger Charaktere eher schräg als geheimnisvoll wirkt.

Fazit zu Remothered: Broken Porcelain: eine mäßige Gruselfortsetzung

Remothered: Broken Porcelain ist mittlerweile gut spielbar und hat eigentlich alle Zutaten, die ein gutes Horror-Spiel bräuchte. Leider wird die spannende Story des ersten Teils nicht gut weitererzählt und spielerisch auf zu viel Wiederholung gesetzt. Remothered: Broken Porcelain ist somit auch Liebhabern des Horror-Genres zur bedingt zu empfehlen. Fans des ersten Teils, die wissen wollen, wie es weitergeht, wollen und können das Spiel aber spielen, da mittlerweile einige Updates für eine technisch akzeptable Spielerfahrung gesorgt haben.

Es bleibt zu hoffen, dass der abschließende dritte Teil die verwirrenden Ereignisse von Broken Porcelain in einem klareren Licht erscheinen lässt und an den Stärken des ersten Teils anknüpft. Denn Remothered: Broken Porcelain lässt trotz aller Mängel genug Spielraum, mit einem starken Abschluss insgesamt für eine doch noch gute Horror-Trilogie zu sorgen.

Getestet wurde das Spiel mit einem von Marchsreiter bereitgestellten Key auf der Playstation 4 Pro.

Artikelbild und Screenshots: Stormind Games.

Über Jan Drescher

Hi, ich bin Jan. Nach erfolgreichen Ausflügen in die Welt der biologischen und sprachwissenschaftlichen Bachelorprogramme bin ich nun im Master für Wirtschaftswissenschaften und Sprachen des Ostseeraumes. Seit meiner Kindheit leidenschaftlicher Verfasser von Romanen, gehe ich an dieser Stelle meinem Videospiel-Enthusiasmus nach und schreibe zusammen mit Chris, Lukas und Maik über Gaming-relevante Themen.