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Jahresrückblick 2019: Top 5 Games von Jan

2019 war für mich das Jahr der Single-Player-Spiele. Während es womöglich nicht so vollgepackt war wie das Spielejahr 2018, erschienen 2019 mit Jedi: Fallen Order oder The Outer Worlds beispielsweise Titel, die eher auf die Wünsche der Solo-Spieler hörten, statt eine Revolution zu starten. Auffällig ist, dass dieses Jahr vor allem Spiele ohne oder mit kleinerer Open-World begeistern konnten. Dabei hat sich mein persönlicher Stapel an ungespielten Spielen auch dieses Jahr nicht verkleinert. Spiele wie Kingdom Hearts 3 finden sich zum Beispiel nicht in dieser Liste, da ich sie einfach noch nicht genug gespielt habe. Hier also die meiner Meinung nach fünf besten Spiele des Jahres 2019, die ich auch tatsächlich durchgespielt habe.

Platz 5: Metro: Exodus

Als Fan von Dmitry Glukhovskys Büchern, insbesondere der Metro-Reihe, war ich natürlich gespannt auf das neue Metro: Exodus. Statt wie Metro 2033 und Metro: Last Light, spielt dieser Teil vor allem an der Oberfläche. Protagonist Artjom betritt mit einigen Verbündeten einen alten Zug und macht sich auf eine Reise durch Russland, um Überlebende des Atomkriegs zu finden, der die Menschheit Anfang der 2000er Jahre unter die Oberfläche zwang und stark dezimierte.

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Im Kern ist das Spiel ein Shooter wie seine Vorgänger. Dabei erzählt es die einjährige Reise Artjoms quer durch Russland. Hieran hat mir besonders die Darstellung des Russlands nach der Katastrophe gefallen. Das Spiel zeigt viele Facetten des Landes, die auch in der Realität Russland ausmachen. Artjom bekommt es mit verschiedenen Völkern zu tun und gerät immer wieder in Konflikte, mit denen er eigentlich nichts zu tun hatte. Typisch für viele Shooter hält sich die Entscheidungsfreiheit zwar in Grenzen. Dafür hat das Spiel kleine Open-Worlds mit Nebenmissionen und vielen zu entdeckenden Stellen abseits der Hauptquest.

Für jemanden wie mich, der selbst große Teile Russlands mit dem Zug bereist hat, kommt die besondere Atmosphäre einer Reise durch das Land im Spiel gut rüber. Außerdem hat es Glukhovsky geschafft, die Handlung des letzten Metro-Romanes – Metro 2035 – mit dem Spiel zu verbinden. Es lohnt sich, beides zu konsumieren.

Platz 4: Sekiro – Shadows Die Twice

Seit Demon’s Souls warte ich jedes Mal gespannt auf das nächste Spiel von From Software. Sekiro – Shadows Die Twice reduziert die Rollenspiel-Elemente dabei auf ein absolutes Minimum. Dafür entführt es den Spieler in die Welt asiatischer Kampfkunst und Mythologie.

In meinen Augen war es in den Punkten Story und Spielwelt leider nicht so stark wie beispielsweise Bloodborne. Mir gefällt aber, dass From Software versucht, seine Spieler neu herauszufordern. Das Blocken-System des Spiels zwingt den Spieler zu einer anderen Spielweise als in der Dark-Souls Reihe oder in Bloodborne. Durch das Fehlen eines klassischen Level-Systems muss hier bei Bossgegnern noch deutlich mehr geübt werden als gewohnt. In den Kämpfen entsteht dann aber ein Fluss, der mir viel Spaß gemacht hat. Ich hätte mir nur gewünscht, dass noch ein paar mehr unterschiedliche Bosse den Weg ins Spiel gefunden hätten, statt einige Bosse mehrmals auftreten zu lassen. Daher lediglich Platz 4.

Platz 3: Death Stranding

Da ich bis heute immer noch kein einziges Metal Gear Solid-Spiel gespielt habe, konnte ich das neue Spiel von Hideo Kojima ohne große Erwartungen angehen. Mir hat die Mischung aus den kinoreifen Zwischensequenzen und dem Transport-Gameplay sehr gut gefallen. Die Geschichte bleibt bis zum Ende hin interessant. Und auf den höheren Schwierigkeitsgraden ist es tatsächlich notwendig, vor Antritt der Reise zu überlegen, wie viel Fracht und wie sie mitgenommen wird. Sämtliche Elemente des Gameplays ordnen sich dessen Atmosphäre unter. Erwähnt sei auch die wirklich gute Performance der Schauspieler um Norman Reedus. Es waren dabei gerade die Momente des Spiels, in denen nach einem langen, beschwerlichen Marsch hinter dem letzten Hügel plötzlich ein neues Lied des Soundtrack einsetzt, die mich begeistert haben.

Platz 2: A Plague Tale: Innocence

A Plague Tale: Innocence war eine der Überraschungen des Jahres. Die Geschichte folgt sehr linear zwei Kindern des mittelalterlichen Frankreichs zur Zeit der Pest. Schauplatz ist hierbei nicht Paris, sondern eher kleinere ländliche Gebiete um die Bordeaux-Region. Amicia und Hugo sind beide sehr jung. Entsprechend wehren sie sich nicht mit Schwertern, sondern mit selbst gebastelten Waffen, wie einer Steinschleuder. Kämpfe stehen aber nicht so sehr im Vordergrund wie Rätsel. Und diese gehen meist einher mit den Rattenschwärmen. Erzählerisch und atmosphärisch hat das Spiel für mich ganz klar auch am ersten Platz gekratzt. Die Graphik ist so schön wie aus einem farbenfrohen Ölgemälde und auch die Geschichte weiß mit einigen Wendungen bis zum Ende zu begeistern. A Plague Tale: Innocence ist mit seinem ungewöhnlichen Setting für mich das beste Story-Adventure 2019 und damit ein würdiger Platz 2.

Platz 1: Resident Evil 2 Remake

Normalerweise würde bei mir nie ein Remake auf dem ersten Platz einer solchen Liste landen. Was kann ein Remake schon neu machen?

Capcom hat mich mit dem Remake von Resident Evil 2 dieses Jahr aber eines besseren belehrt. Da wollte ich ursprünglich an einem Abend im Februar nur mal ein paar Stunden in das Spiel reinschauen. Aufgehört habe ich erst am nächsten Morgen gegen fünf Uhr. Da hatte ich die Kampagne von Claire durchgespielt. Resident Evil 2 hat es für mich perfekt geschafft, den Geist des Originals zu erhalten, mich aber dennoch zu überraschen. Die Geschichte ist von Anfang bis Ende spannend erzählt und hat mit acht bis zehn Stunden je Charakter genau die richtige Länge. Die neue Schulterperspektive, der Soundtrack und die Grafik sorgen für eine wirklich gruselige Atmosphäre. Besonders gelungen ist auch der Aufbau der Spielwelt. Das vernetzte Polizeirevier von Racoon City hat mich an die Vertikalität eines Dark Souls erinnert. Resident Evil 2 Remake ist für mich das perfekte Beispiel aus 2019, dass auch kurze Spiele ohne überladene Open-World in der heutigen Zeit begeistern können. Dafür gibt es den ersten Platz.

Artikelbild & Screenshots: From Software, Capcom, Kojima Productions, 4A Games, Focus Home Interactive

Über Jan Drescher

Hi, ich bin Jan. Nach erfolgreichen Ausflügen in die Welt der biologischen und sprachwissenschaftlichen Bachelorprogramme bin ich nun im Master für Wirtschaftswissenschaften und Sprachen des Ostseeraumes. Seit meiner Kindheit leidenschaftlicher Verfasser von Romanen, gehe ich an dieser Stelle meinem Videospiel-Enthusiasmus nach und schreibe zusammen mit Chris, Lukas und Maik über Gaming-relevante Themen.

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