Auf der gamescom 2019 hat der finnische Entwickler Action Squad Studios neues Material zum kommenden Rollenspiel Iron Danger gezeigt. Dabei handelt es sich um ein taktisches Rollenspiel, das sich von Spielen wie Divinity: Original Sin inspiriert hat. Ein ganz besonderer Kniff mit der Zeit gibt dem Spiel jedoch ein Alleinstellungsmerkmal.
Die Neuerzählung der Kalevala
In Iron Danger erleben Spieler eine Neuerzählung des finnischen Nationalepos “Kalevala”. Dabei treten magische Helden gegen die dunklen Mächte des Nordlandes an, die es sich zum Ziel gemacht haben, das Land der Heldin zu zerstören. Hauptfigur ist das Mädchen Kipuna, die mit einer alten Kraft in Kontakt gerät und fortan die Zeit kontrollieren kann. Im Spiel soll es fünf verschiedene Helden geben. Das Art Design basiert dabei auch auf Graphic Novels, die parallel zu jeweils einem Helden entwickelt werden. Im Spiel gilt es auch immer wieder darum, kleine Puzzles und Rätsel zu lösen. Hauptfokus liegt allerdings auf dem Kampf.
Die Zeit als Kampfoptimierer
Um sich gegen die bösen Kreaturen des Nordens zur Wehr zu setzen, können sich Kipuna und ihre Mitstreiter allerhand Werkzeuge bemächtigen. Die Umgebung ist zerstör- und manibulierbar. Neben klassischen Waffen oder elementarer Magie können auch Fallen gelegt werden, um Gegner aufzuhalten. Das wichtigste Hilfswerkzeug stellt aber die Zeit dar. Ähnlich den Tonsequenzen eines Musikaufnahmeprogrammes wird dem Spieler in einer Leiste die Zeit in Form eines Balkens angezeigt, die eine bestimmte Aktion in Anspruch genommen hat. Gemessen wird die Zeit in Herzschlägen des jeweiligen Charakters. Hat sich herausgestellt, dass der schnelle Kampf nicht erfolgreich war, können Kipuna und die anderen Charaktere die Zeit zurückspulen. Stattdessen kann nun beispielsweise ein passiverer Ansatz über Fallen gewählt werden. Dies geht für eine einzelne, aber auch für mehrere Aktionen. Es ist also möglich, so viel an einem Kampf auszuprobieren, bis die perfekte Taktik gefunden ist. Laut Entwickler entfällt damit eine Spielweise, die sich mittlerweile bei taktischen Rollenspielen etabliert hat: das ständige Schnellspeichern und Schnellladen eines Spielstandes. Am Ende des Spielabschnittes können sich Spieler sowohl die Zeit anschauen, die der Spieler für das Level gebraucht hat, als auch die im Spiel real vergangene Zeit.
Fazit: Interessantes Rollenspiel vor unverbrauchtem Setting
Mit dem Kalevala als Grundlage für die Geschichte und der Möglichkeit, die Zeit zurückzuspulen und alle Aktionen wieder zu verändern, bietet Iron Danger gleich zwei interessante und grundlegende Ansätze. Abgerundet werden diese Elemente durch einen bunten und aufwändig gezeichneten Grafikstil. Abzuwarten bleibt, wie komplex das Charakterentwicklungssystem sein wird und wie genau die Quests funktionieren.
Iron Danger hat noch keinen genauen Release-Termin, soll aber noch 2019 für PC erscheinen, später auch für PS4 und Xbox One.
Bilder: Action Squad Studios