Carcassonne Nintendo Switch Screenshot

Review: Carcassonne (Nintendo Switch)

Der Brettspielklassiker Carcassonne vom Hans im Glück-Verlag hat seinen Weg auf digitalem Wege auf die Nintendo Switch gewagt. Asmodee Digital hat das Brettspiel bereits für andere Plattformen, wie etwa PC via Steam oder Android veröffentlicht, doch nun wagt der Entwickler sich das Spiel auch für Nintendos 2-in-1-Konsole anzubieten.

Städtebauer, Wege-Leger, Wiesen-Besetzer und Kloster-Eigentümer

Carcassonne bedarf eigentlich keiner großen Vorstellung, denn es ist eines der etablierten Plättchen-Lege-Spiele überhaupt. Die digitale Umsetzung des Spiels basiert auf jeden Fall auf dem Brettspiel an sich. Mithilfe eines ausführlichen Tutorials können Spieler die Spielprinzipien von Carcassonne erlernen und im Anschluss gegeneinander oder gegen den Computer antreten. Pro Runde legt der Spieler, der an der Reihe ist, ein Feld neben eines der vorhandenen, kann dieses dann mit seiner Spielfigur besetzen und muss dann entweder Stadt, Straße, Kloster, Wiese und so weiter miteinander verknüpfen. Wichtig ist dabei vor allem taktisch klug vorzugehen und entweder seinen Kontrahenten von dem Bau von Möglichkeiten zu unterbinden oder seine eigene Position durch Erweiterungen zu ergänzen.

Werbung

Pro Abschluss von Stadt, Straße, Kloster oder Wiese bekommt der Spieler entsprechende Punkte. Auch zum Abschluss, also sobald alle Plättchen gelegt sind, gibt es für unfertige Bau-Aktionen Punkte zugewiesen. Derjenige Spieler mit den meisten Punkte, hat natürlich am Ende gewonnen.

Das Spielsystem macht digital genau so viel Spaß, wie es auch mit den richtigen Plättchen und Figuren ist. Sollte sich auch mal kein Gegenspieler finden, so können Spieler gegen drei K.I.-Gegner spielen, die jeweils unterschiedliche Stärken aufweisen. Bereits die niedrigste Stufe kann aber je nach Erfahrungen mit dem Spiel eine Herausforderung mit sich bringen, sodass gerade geschicktes Bauen von Vorteil ist.

Review: Carcassonne (Nintendo Switch)

Der Abt und der Fluss als kostenlose Erweiterungen auf der Nintendo Switch

Neben dem Basis-Spiel Carcassonne hat Asmodee Digital auch die zwei Erweiterungen “Der Abt” und “Der Fluss” hinzugefügt. Beide können manuell über die Einstellungen ein- oder ausgeschaltet werden. Spieler haben also immer die Option, ob sie mit den Erweiterungen spielen möchten. Kostenpflichtig jedoch ist der DLC “Wirtshäuser und Kathedralen”, die sich Spieler über den Nintendo eShop erst freischalten müssen. Je nach aktivierter Erweiterung verändert sich auch das Spielverhalten und kann für neue Ausgangssituationen sorgen, wo welches Plättchen angelegt werden soll. Bereits im Brettspiel ergänzen sich so Spielsysteme, die digital genau so übernommen worden sind. Diese sind sehr sinnvoll in das Spiel integriert und sorgen für veränderten und erweiterten Spielspaß.

Im Gegensatz zur PC-Version fehlen jedoch zwei Erweiterungen, die bisher noch nicht vorhanden sind. “Händler und Baumeister” sowie “Prinzessinnen und Drachen” sind hier nicht enthalten und können bisher auch noch nicht erworben werden.

Review: Carcassonne (Nintendo Switch)

Handheld- und TV-Modus der Nintendo Switch von Carcassonne

Carcassonne hat auf der Nintendo Switch einiges zu bieten. Neben der Möglichkeit, dass bis zu vier Spieler über die Joy-Con-Controller im Austausch gegeneinander spielen können, kann das Spiel sowohl portabel, aber auch am TV gespielt werden. Vor allem an einem TV ist es möglich mit bis zu sechs Spielern zu spielen, wenn sie die Joy-Con untereinander tauschen. Vier Joy-Con sind aber pro Spieler möglich. Unterwegs im Handheld-Modus spielt sich Carcassonne aber wieder über beide Joy-Cons, die an die Switch gekoppelt sind. Dabei gibt der Spieler dem anderen Spieler einfach die Switch-Konsole reihum ab.

Eine schöne Umsetzung ist vor allem, was Asmodee mit den Animationen der Legeplättchen gemacht hat. Während Straßen und Städte unfertig nur Rohbausteine sind, verändern sie sich, wenn sie vollständig abgeschlossen werden. Eine komplette Stadt zum Beispiel wird mit Fähnchen der jeweiligen Spielerfarbe bespickt sowie mit Gebäuden aufgewertet. Die Animationen sind lustig gestaltet. Gleiches gilt für Straßen: Bevor sie abschließend gebaut werden, sind sie eher Feldwege, doch sobald eine abgeschlossen ist, wird sie bepflastert. Was jedoch im Vergleich zu anderen Spielen auf der Switch etwas mau aussieht, sind die Modelle der einzelnen Gebäude beispielsweise. Gerade, wenn man im TV-Modus sehr nah heranzoomt, fällt auf, dass hier nur grob gearbeitet wurde und keine Liebe zum Detail entstanden ist.

Was allerdings nach einiger Spielzeit sehr repetitiv wird, ist die Musik und die Spielgeräusche, denn diese ändern sich über mehrere Partien hinweg überhaupt nicht. Ein wenig mehr Vielfalt oder Auswahl hätte dem ganzen Spiel noch etwas mehr Spielspaß beigebracht. Alternativ kann man aber immer noch den Ton über das Menü ausmachen und sich selbst Musik anmachen.

Fazit zu Carcassonne

Die Nintendo-Switch-Umsetzung von Carcassonne ist wirklich gelungen. Es macht genau so viel Spaß, wie das Brettspiel selbst auch. Die Möglichkeit an einem TV oder über den Handheld zu spielen macht Carcassonne gleich auf zwei Weisen erlebbar. Spannend wird es auch noch, wenn der plattformübergreifende Modus dieses Jahr noch erscheinen wird, sodass PC-, Android- und Nintend Switch-Spieler übers Internet gegeneinander antreten können.

Asmodee hat sich bei den Animationen Mühe gegeben, wenn ein Spieler ein Plättchen gelegt hat oder beispielsweise eine Stadt abschließt. Leider ist jedoch der Soundtrack sehr repetitiv, was dazu führt, dass man den Sound irgendwann lieber ausmacht. Dennoch überzeugt vor allem die Umsetzung vom Brettspiel zum Videospiel und sorgt für stundenlangen Spielspaß. Gerade für Zwischendurch in der Bahn oder auch in einer netten Runde unter Freunden ist Carcassonne definitiv ein geeigneter Kandidat.

Über Chris Adam

Hey, ich bin Chris, war zuletzt als Onlinemarketing Manager tätig und habe zuvor mehr als drei Jahre als Content Editor gearbeitet. Darüber hinaus habe ich Technikjournalismus und PR studiert. Gemeinsam mit Lukas habe ich int.ent news 2013 ins Leben gerufen und seitdem schreiben wir mit einer "Corona-Pause" regelmäßig über Games. Meine Lieblingsfranchises sind unter anderem Final Fantasy und The Witcher und ich probiere gern viele Games aus, die eine gute Story zu bieten haben.

Kommentar verfassen