Review: Shemue 1&2

Review: Shemue 1&2

Shenmue 1&2 erzählt die Geschichte von Kampfsport-Schüler Ryo Hazuki und seiner Suche nach Rache. Denn Ryo muss mit ansehen, wie ein Mann seinen Meister und Vater im Kampf schlägt und tötet. Auf der Suche nach Hinweisen zu dem chinesischen Mann begibt sich der Spieler zusammen mit Ryo in eine große offene Welt.

Shenmue 1&2 ist bereits für PlayStation 4, Xbox One und PC erhältlich.

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Ode an die Videospiel-Geschichte

Shenmue mag vielen jüngeren Spielern ein unbekannter Begriff sein. Dennoch ist gerade dieses Spiel eines der Meilensteine der Videospiel-Geschichte. Mit damals 50 Millionen Dollar war Shenmue das teuerste Spiel seiner Zeit. Außerdem bildete sich schnell eine riesige Fan-Gemeinde um Karate-Lehrling Ryo. Mit der Kampagne #SaveShenmue kämpften die Fans jahrelang für die Erhaltung der Spiele und nun hat Sega die Gemeinde erhört. Fast zwanzig Jahre nach Teil eins erscheint die Collection nun für moderne Konsolen, denn 2019 erscheint Shenmue 3, dass die Geschichte beendet.

Rache braucht Zeit

Denn groß kommt Ryo nicht zu seiner Rache. Stattdessen heißt es erstmal: Hinweise sammeln, Leute befragen, Spuren finden. Dem mysteriösem Mörder Lan Di folgend landet der Spieler ein ums andere Mal leider in einer Sackgasse. Dabei entfaltet Shenmue aber auch seinen Charme. Durch die vielen Hinweise lernt Ryo viele interessante Charaktere kennen und kann die Stadt erkunden. Seine Suche führt ihn bis zum Hafen, wo er Schmuggelrouten nach China aufdeckt. Auch hier findet Ryo Spuren von Lan Di.  Nach einem etwas unbefriedigendem Cliffhanger endet jedoch schon der erste Teil.  Auch der zweite Teil in China endet offen. Fans warten seit nun fast zwanzig Jahren auf das große Finale von Shenmue.

Open-World mit vielen Beschäftigungen

Shenmue gilt als Pionier der Open-World Spiele. Die Liebe zum Detail ist nach wie vor sehr erstaunlich. In der kleinen Stadt Dobuita gibt es eine Menge zu sehen. Neben Mini-Quests kann der Spieler dort in die Arcade gehen, Darts spielen und sich mit den Charakteren unterhalten. Jeder einzelne der Charaktere ist einzigartig, besitzt einen festen Tagesablauf und ist vertont. Zwar hat nicht jeder Charakter viel zu erzählen, aber im Verlauf des Spiel geben diese dennoch nützliche Informationen. Die Kinder bleiben dabei so lange auf der Straße am Spielen, wie sie dürfen, Erwachsene gehen in die erst abends geöffneten Bars und kommen schwankend wieder heraus und so weiter. Die belebten Straßen erzeugen eine dichte Atmosphäre und lassen das Spiel glaubhaft erscheinen.

Nebenbei kann Ryo für alles mögliche Geld ausgeben. An Getränkeautomaten für eine Cola, an Arcade Automaten wie Virtual Fighters und sogar an Gashpon-Automaten um Figuren bekannter Sega-Spiele zu sammeln. Außerdem muss Ryo im Verlaufe des Spiel Geld verdienen um ein Ticket nach Hongkong zu kaufen. Diese Nebentätigkeiten verleihen Shenmue etwas gemütliches. Oft muss der Spieler ein paar Stunden oder sogar einen Tag warten, bis die Hauptquest weiter geht. Da kommt der Nebenjob oder die Arcade genau richtig.

Neuzeit trifft Vergangenheit

Die Grafik in Shenmue 1&2 sieht fast genauso aus, wie die Original-Grafik. Bis auf die geglätteten Kante wurde wenig an der Grafik-Schraube gedreht. Das muss aber auch gar nicht so sein, da Shenmue 1&2 auch wirklich gut aussieht. Von unklaren Texturen mal abgesehen. Etwas lästig ist die Kamera, die manchmal beim Kämpfen komplett die Orientierung vermissen lässt. Dazu kommen einige weitere Fehler auf die PlayStation 4. So fehlen manchmal kleine Audiospuren, wenn Ryo trainiert oder Gespräche brechen ab. Ab und an schwengt die Kamera auch ganz aus Cutscenes, was die Dramatik dahinter natürlich komplett zerstört. Trotzdem ist gerade die Musik tragender Emotion-Vermittler. Die wunderbaren Orchester Sinfonien klingen beeindruckend und vermitteln die gewünschten Gefühle und verleihen der Geschichte etwas episches.

Fazit zu Shenmue 1&2

Shenmue ist eines der einflussreichsten Spiele der letzten 20 Jahre gewesen. Irgendwo hat jeder schon einmal ein Spiel gespielt, welches durch Shenmue beeinflusst wurde. Sei es die große offene Welt oder der Tiefgang der Charaktere. Die Geschichte baut sich zwar schleppend auf und das gelegentliche Warten ging mir auf die Nerven, jedoch macht Shenmue das mit seinem Charm und Liebe zum Detail wett. Die Kämpfe sind öfter etwas chaotisch, jedoch stets anspruchsvoll und fordernd. Daher habe ich oft Zeit damit verbracht die Kampfkunst von Ryo zu üben. Leider ist es gar nicht so leicht neue Techniken zu lernen, da diese auch wirklich wie richtige Techniken erklärt werden. Das kann zunächst für Verwirrung sorgen, macht das Bestehen der Technik jedoch umso befriedigender. Im großen und ganzen bleibt es bei Shenmue die Liebe zum Detail und die Kleinigkeiten um die Geschichte drumherum, die das Spiel so gut macht. Ich hatte mit Shenmue auf jeden Fall eine Menge Spaß.

Über Maik Gasse

Hi mein Name ist Maik, ich bin Logistikleiter eines mittelständigen Unternehmens und habe zuvor zwei Jahre lang als Manager bei einem weltweiten Logistik-Unternehmen gearbeitet. Nach der "Corona-Pause" wurde ich wieder zu Int-ent news zurückgerufen, um wieder meiner Lieblingstätigkeit neben Sport nachzugehen: zu zocken und zu schreiben. Meine Lieblingsfranchises sind The Legend of Zelda, Final Fantasy, The Witcher und God of War.

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