Call of Cthulhu: Zwischen Ermittlung und Wahnsinn

Call of Cthulhu: Zwischen Ermittlung und Wahnsinn

Auf der gamescom 2018 hat Focus Home Interactive in Call of Cthulhu die Abgründe des Verstands gezeigt.

Auf der Suche nach der Ursache für den Tod einer Künstlerin begibt sich Kriegsveteran und Privatdetektiv Edward Pierce nach Darkwater Island. Im Herrenhaus soll  die Familie der Künstlerin verbrannt sein. Außerdem machen Gerüchte über den Geisteszustand der Dame ihre Runden. Aber bald merkt Pierce, dass nicht nur die mürrischen Einwohner ein Problem für ihn sein könnten.

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Ein unfreundlicher Start

Die Hands-On-Session beginnt in einer Höhle inmitten von Eingeweiden und Fischen. Auf der Suche nach dem Ausgang laufen wir einen Gang entlang. Neben der Finsternis sehen wir leider gar nichts – hören ab und zu nur das Wasser plätschern. Endlich gelangen wir an eine Tür. Diese ist jedoch mit einem schwerem Vorhängeschloss verschlossen.

Wir bemerken bei der Erkundung der Umgebung eine Lampe. Diese befindet sich gleich neben einem Bootssteg. Sobald wir die Lampe aufheben, hören wir, wie etwas im Wasser verschwindet, sehen aber nichts. Neben der Lampe liegt ein Bolzenschneider auf einer Kiste. Mit diesem durchtrennen wir die Kette und gehen weiter in die Höhle hinein. Wir unterbrechen offenbar ein Ritual und ein Mann mit Tentakeln im Gesicht greift uns an.

1924 in Boston

1924 während der Prohibition wacht Piece verkatert durch ein klingelndes Telefon auf. Die Dame am Telefon gehört zur Agentur, die Menschen an Privatdetektiven vermittelt und rät Pierce mehr zu arbeiten. Daraufhin können wir Skillpunkte zu bestimmten Attributen wie kämpfen, Befragung, eloquentes Reden und versteckte Gegenstände einteilten. Die Fähigkeit Versteckte Gegenstände hilft uns geheime Dinge zu finden, während Befragung weitere Gesprächsoptionen freischalten kann.

Kurz darauf klopft es an der Tür und ein Mann mit einem Gemälde tritt ein. Der Mann stellt sich als der Vater von Sarah Hawkins vor, einer bekannten Künstlerin. Das Gemälde ist das letzte Werk seiner Tochter, welches eine dunkle Gestalt und ein seltsames Zeichen darstellt. Außerdem stellt das Gemälde den letzten Anhaltspunkt zu den Ermittlungen dar. Wir machen uns also auf nach Darkwater Island.

Fisch, Whiskey und schlechte Laune

Auf Darkwater Island angekommen bietet sich ein seltsames Bild. Ein großer Killerwal liegt tot am Dock, während drumherum Fischer Polizisten beschimpfen. Als erstes wenden wir uns an den Captain des einzig übrig gebliebenen Schiffes. Dieser teilt einige Informationen mit, dass die Familie Hawkins zum Beispiel ein Lagerhaus besessen hat. Außerdem finden wir ein Bild, dass den Captain mit einer Holzprothese als Bein zeigt. Auf die Frage, ob er dieser Mann ist, lacht der Captain seltsam und meinte dass das sein Vater sei.

Wir machen uns auf noch weitere Informationen zu sammeln. In der Bar finden wir gleich mehrere Gestalten. Nicht alle sind freundlich gesinnt, geben aber dennoch etwas Auskunft. Ein paar Fischer singen das Lied zu dem Wunder-Fang, der die Insel 1840 vor dem verhungern gerettet hat. Der Barmann kann nichts zu dem Lagerhaus sagen und eine junge Frau weist uns gleich unwirsch ab. Wir begeben uns in Richtung Lagerhaus, werden aber von zwei Schläger-Typen abgewiesen.

Investigationsarbeit mit Betrunkenen

Nachdem uns unfreundlich der Zugang zum Lagerhaus verweigert wurde, belauschen wir die Schläger. Beide scheinen sich vor ihrer Chefin Cat sehr zu fürchten. Da uns das allerdings nichts bringt, suchen wir nach weiteren Zugangsmöglichkeiten. Vor dem Lagerhaus sind zwei betrunkene Fischer, die aber bis auf wirres Gerede nichts von sich geben. Ein Polizeioffizier weist uns ebenfalls ab.

Auf der anderen Seite des Lagerhauses entdecken wir ein stillgelegtes Lagerhaus. In diesem befindet sich ein Schacht. Laut dem Captain verbinden diese unterirdisch alle möglichen Gebäude. Weiter werden sie wohl bloß zum Alkoholschmuggel benutzt. Um die Klappe zum Schacht aufzubekommen, müssen wir eine Winde reparieren. Die gesamten Teile finden wir durch unseren Skill versteckte Gegenstände schnell und bauen die Winde zusammen. Doch der Hebel bricht ab.

Auf dem Weg nach draußen hält uns die junge Frau aus der Bar auf. Dabei handelt es sich offensichtlich um die Gangster-Chefin Cat. Hier bekommen wir mehrere Möglichkeiten, wie wir das Gespräch leiten können. Wir sagen ihr die Wahrheit über unseren Auftrag und bekommen ein paar von ihr auf die Mütze. Danach machen wir uns wieder auf zum Pub. Dort können wir eine Flasche Whiskey kaufen. Jede Redefähigkeit hilft uns aber leider nicht den Preis zu reduzieren. Die Flasche geben wir den zwei betrunkenen Fischern um die Schläger-Typen abzulenken. Wir kommen jedoch nicht am Schloss an der Tür vorbei. Also bleibt nur noch ein Weg: wir brauchen Hilfe.

Ungleiche Partnerschaft

In Call of Cthulu können wir Missionen auf verschiedene Wege angehen. Zum Beispiel hätten wir die beiden betrunken Fischer nicht mit dem Whisky bestechen müssen um ins Lagerhaus zu gelangen. Da die Tür aber verschlossen ist, kommen wir nicht auf den Weg hinein. Wir wenden uns also an Cat. Wir versichern ihr, dass wir ihr geschäftlich keinen Schaden zufügen wollen und nur wegen der Ermittlung hier sind.

Überraschenderweise glaubt sie uns und lässt uns in das Lagerhaus. In  diesem sieht es aus, als hätte sich dort jemand eingerichtet. Durch die sogenannte “Reconstruction Secene” können wir die Ereignisse im Raum nachstellen. Anscheinend war dort eine verletzte Person, die sich dort eingerichtet hat. Ein großes Bild steht auf einer Art Schrein. Das Bild scheint ebenfalls Sarah gemalt zu haben. Kurz darauf öffnet sich die Lagerhaustür und der hiesige Polizeichef trifft ein. Wir können ihm glaubhaft erklären, dass das Bild aus dem Herrenhaus entwendet sein muss. Der Chief glaubt uns und will uns unterstützen, was Cat überhaupt nicht gefällt. Der Chief bietet uns an uns zum Herrenhaus zu fahren, um der Sache auf den Grund zu gehen.

Ein Haus voller Geheimnisse

Nach einem Abstecher beim Familien-Grab begeben wir uns zum Eingang des Herrenhauses. Dieser ist jedoch verbarrikadiert. Also suchen wir einen anderen Eingang und entdecken den Dienstboten-Eingang. Bevor wir jedoch das Schloss knacken können, werden wir von einem wütenden Mann mit Axt davon abgehalten. Der alte Mann bedroht uns und will uns über die Klippe ins Meer werfen. Wir können ihn aber lang genug beschäftigen, damit der Chief dazwischenkommt und uns hilft. Bei dem Mann handelt es sich um den Diener der Familie Hawkins.

Nach kurzem Überreden lässt er uns ins Haus. Dieses sieht erstaunlich heil aus, dafür,dass es dort gebrannt haben soll. Weiter sind alle möglichen Räume versperrt, so dass wir uns auf das Esszimmer konzentrieren. Mit dem  „Reconstruction”-Feature stellen wir das letze Essen der Familie nach. Neben dem seltsam aussehenden Fleisch, sehen wir, dass der Vater wohl aus irgendeinem Grund sehr wütend war. Wir gehen zum Ursprung des Brandes und stellen fest, dass eines der drei Familienmitglieder aus dem Raum geflüchtet war.

Möglicherweise lebt Sarah noch. Wir finden den Schlüssel zu ihrem Büro und öffnen dieses. Neben vielen Staffeleien finden wir ein Pentagramm in den Boden geritzt. Außerdem zwei Bücher über Okkultismus und Medizin, welche unsere Fähigkeiten in den Bereichen anhebt. Mit einer Laterne wagen wir uns weiter zum Dachboden, wo sich Sarahs Atelier befindet. Auf dem Weg dorthin blitzen kurz immer wieder Visionen von geisterhaften Gestalten auf. Im Atelier angekommen, bemerken wir, dass wir nicht alleine sind.

Der Mann mit der Maske

Ein Mann mit Maske stürmt an uns vorbei und ins Erdgeschoss. Er müsste direkt am Chief vorbei, doch dieser hat niemanden gesehen. Wir finden eine Brechstange in einem der Flure und bemerken, dass nun plötzlich ein Zimmer offen ist. Wir gehen in dieses und finden das Arbeitszimmer von Mister Hawkins. Auf dem Boden finden sich Schleifspuren zu einem Regal, mehrere Schiffsrouten und ein Globus. Wenn der Standpunkt von Darkwater Island auf dem Globus eingestellt wird, öffnet sich die verborgene Tür hinter dem Regal. Wem das aber zu knifflig ist, kann einfach die Wandverkleidung abnehmen und mit der Brechstange den Mechanismus für die Tür auslösen.

Eine Treppe führt zu Höhlen unterhalb des Herrenhauses. Mit der “Reconstruction”-Fähigkeit können wir an einem Tisch ein Treffen von Kultisten nachstellen. Am Eingang zu Höhle hängt ein Fetzen von einem Kleid. Offenbar hat Sarah die Kultisten belauscht. Dem Weg folgend entdecken wir ein großes Höhlensystem und mehrere Männer mit Masken. Wir trennen uns vom Chief um mehrere Wege auszuprobieren und zwängen uns durch einen Spalt. Hier unterhalten sich zwei Kultisten über ein Ritual. Dem Weg weiterverfolgend fallen wir durch den instabilen Boden

Der Kreis schließt sich

Wir wachen inmitten einer Höhle auf, umgeben von Gedärmen, toten Fischen, Walen und Haien. Wir haben einen Schock erlitten und müssen so schnell wie möglich aus der Höhle raus. Bleibt man zu lange bei den Fischen leidet die psychische Gesundheit darunter. Je mehr Fertigkeitspunkte man aber in diese investiert, desto ruhiger ist man. Danach finden wir in eine andere Höhle. In dieser wird gerade ein Ritual durchgeführt.

Wir schleichen uns an den verhüllten Gestalten vorbei und entdecken zwei von ihnen. Die eine hat das Ritual ohnmächtig gemacht, die zweite ist sogar verstorben. Daraufhin schleichen wir uns aus der Höhle raus. Wir treffen den Polizeichef wieder und entdecken ein weiteres Ritual. In einer Zwischensequenz wird uns der Kopf des Kults gezeigt, der mit Tentakeln im Gesicht und am Arm entstellt ist. Wir versuchen zu fliehen und werden vom Kraken-Mann aufgehalten, indem er die Höhle zum Einstürzen bringt.

Zwischen dem Geröll versuchen wir uns heraus zu ziehen und bemerken den einen oder anderen toten Kultisten neben uns.  Dem Licht und dem Rauschen des Meeres folgend kämpfen wir uns nach draußen. Dort endet die Hands-On-Session.

 

Fazit zu Call of Cthulhu auf der gamescom 2018

Im Vergleich zu letztem Jahr hat sich bei Call of Cthulu einiges getan. Die Möglichkeiten sind nun vielfältiger, die Charaktere tiefer. Dennoch überzeugt Call of Cthulhu grafisch nicht sehr. Das Spiel ist in mehreren Grau-und-Schwarz-Tönen gehalten und besonders in den Höhlen irritieren die Reflexionen vom nassen Stein.

Zwischendurch haben wir alleine deswegen die Orientierung im Höhlensystem verloren. Weiter ist man nicht auf das grelle Licht, welches beim Starten des „Reconstruction” Modus erscheint, nicht vorbereitet und es blendet ein wenig. Nichtsdestotrotz ist Call of Cthulhu sehr interessant erzählt und beweist Tiefgang in der Geschichte und den Charakteren. Der Horror baut sich Stück für Stück auf und wird nicht durch Jump-Scares inszeniert. Die Investigationen sind vielschichtig und komplex. Es machte uns daher viel Spaß nach alternativen Routen zu suchen. Wir freuen uns auf mehr.

Call of Cthulhu erscheint am 30. Oktober 2018 für PC, PlayStation 4 und Xbox One.

Bilder: Focus Home Interactive

Video: Youtube

Über Maik Gasse

Hi mein Name ist Maik, ich bin Logistikleiter eines mittelständigen Unternehmens und habe zuvor zwei Jahre lang als Manager bei einem weltweiten Logistik-Unternehmen gearbeitet. Nach der "Corona-Pause" wurde ich wieder zu Int-ent news zurückgerufen, um wieder meiner Lieblingstätigkeit neben Sport nachzugehen: zu zocken und zu schreiben. Meine Lieblingsfranchises sind The Legend of Zelda, Final Fantasy, The Witcher und God of War.

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