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Review: Tales of Berseria

Exorzisten kämpfen gegen Dämonen und wollen dabei gleich die ganze Welt beherrschen. So zumindest ist der Stand der Dinge, wenn es um die Gegebenheiten in Tales of Berseria geht. Dass sich die Menschen, die durch eine Krankheit erst zu Dämonen geworden sind, dagegen wehren, ist eigentlich unabdingbar. In drei Jahren, seitdem die scharlachrote Nacht ihre Opfer genommen hat, muss sich eine junge Dame namens Velvet ihrem Schicksal beugen und kämpft gegen ihren eigenen Dämon an.

Velvets Rache an Artorius beginnt mit neuen Freundschaften in Tales of Berseria

Tales of Berseria nimmt einen neuen Ton an, in der Rache als Leitmotiv für die abenteuerliche Reise von Velvet Crowe beschreibt. Zwar in typischer Kampfmanier und ähnlichen Motiven, überzeugt Berseria vor allem in seinem ausgewachsenen Charakter-Design. Der Exorzist Artorius hat in der scharlachroten Nacht, einer Nacht, in der der Mond alle paar Jahre die Welt verändert und sich in scharlachrot präsentiert, Velvets Bruder Laphicet zum Opfer genommen für ein Ritual. Dieses Ritual hatte auch zur Folge, dass Velvet ihren linken Arm verlor und sie dämonische Kräfte besitzt.

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Während nun Artorius dank der Malakhim, Diener und Sklaven der Exorzisten, nach und nach an die Macht gelangt, muss sich Velvet mit einem dreijährigen Gefängnisaufenthalt anfreunden. Eine Freundin verhilft ihr und den anderen dämonischen Insassen zur Flucht. Durch ihre taffe, aber auch kühle Art, ist Velvet auf Rache aus und will nicht nur ihren Bruder rächen, sondern auch alles andere, was Artorius ihr angetan hat. Da steht sie jedoch nicht alleine da, denn während ihrer Flucht trifft sie auf einen ähnlichen Gefährten mit dämonischen Kräften, wie sie einer ist: Rokurou. Auf ihrer Reise trifft sie zudem auf die Exorzistin Eleanor. Außerdem begleitet sie die Hexe Magilou und der erste Offizier Eizen eines kapitänslosen Piratenschiffes. Darüber hinaus gibt es den Maskottchencharakter Bienfu und ein weitere ohne Velvet namensloser Malakhim, der auf Nummer Zwei hört.

Das Storytelling von Tales of Berseria wechselt immer wieder. Während es zwischendurch kleine Plaudereien gibt, werden große Ereignisse im Anime-Stil präsentiert. Es gibt aber nicht selten die Gelegenheit mehr über die befreundeten Charaktere zu erfahren oder im Kampf die ein oder andere Aussage aus seinen Verbündeten herauszukitzeln. Gerade das macht aber die Geschichte und auch die Charaktere so spannend und es gibt immer wieder etwas Neues herauszufinden.

Aus Velvet Crowe wird eine Halbdämonin

Jedes Level eine neue Erfahrung an Artes

Wie üblich bei den Tales-Titeln, ist es auch in Tales of Berseria so, dass der Kampf in einem seperatem Bildschirm stattfindet. Vier der sechs kampffähigen Charaktere können mitgenommen werden und je nach Begebenheit auch im Kampfmodus ausgetauscht werden. Die Kampfsteuerung ist nicht sonderlich schwierig. Es gilt immer Artes-Kombinationen, also Fertigkeiten, zu finden, die nacheinander ausgeführt werden. Diese Fertigkeiten lassen sich im Menü einteilen und jeder Charakter hat seine eigenen. Immer wieder werden die Kampfstile durch vielerlei hilfreiche Tutorials begleitet. Beim Levelaufstieg bekommen Velvet und ihre Freunde nicht nur eine Attributsverstärkung, sondern auch neue Artes, die im Kampf genutzt werden können.

Trotz der zahlreichen Kämpfe, in denen Button-Smashing fast das Hauptwort ist, kommen immer wieder neue Fertigkeiten hinzu, dessen Ausführung im nächsten Kampf Spaß machen. Da Velvet zahlreiche Level hinter sich bringen muss, ist mit den Fertigkeiten also noch lange nicht Schluss. Es artet zwar ein wenig in Grinding aus, das sollte JRPG-Fans aber bereits bekannt sein. Die KI der anderen nicht genutzten Charaktere machen aber ihren Job gut. Der Gegner kann sich zudem ebenfalls wehren und die Schwierigkeit der Kämpfe anpassen.

Aus eigener Erfahrung kann ich jedoch nur Tales of Xillia nehmen, wo das Storytelling ebenfalls großartig ist. Das Kampfsystem wurde seitdem gefühlt ein wenig vereinfacht, aber nicht verschlechtert. Wo és in Xillia noch verbundene Artes mit befreundeten Charakteren gab, gibt es heute die Möglichkeit die Charaktere im Kampf auszuwechseln. Was geblieben ist, sind die Spezialfertigkeiten, die Velvet und ihre Gefährten deutlich stärker zuschlagen lassen. Statt aber Manapunkte zu verbrauchen, gibt es in Berseria Seelen, die auch von Gegnern gestohlen werden können, um Spezialfertigkeiten überhaupt erst auszuführen. Wenn aber die Seelen aufgebraucht sind, kann der Gegner die Angriffe leichter parieren oder immun gegen sie werden.

Bilder zum Kampf in Tales of Berseria

Optisch leider altbacken, dafür musikalisch überzeugend

Tales of Berseria ist zuerst einmal in Japan erschienen, wo die PlayStation 3 noch ihre Präsenz deutlicher hatte. Das merkt der Spieler aber auch sofort an vielerlei Momenten, die nicht im Zusammenhang mit der Story an sich oder mit den Charakteren zu tun hat. Genau das ist auch der Punkt, wo die Landschaften oder Städte eher lieblos wirken und es dadurch zu leichten Einbußungen kommt. Wer sich aber an dem Stil nicht stört, der kann Tales of Berseria durchaus auch optisch ertragen.

Umso melodischer kommt der Soundtrack von Berseria rüber. Schließlich werden die Tracks immer wieder gespielt und wiederspiegeln auch häufig die Atmosphäre sehr deutlich. Wird es bedrohlicher durch einen starken Kampf, hört der Spieler das sofort. Während sich an der Küste oder an offenen Landschaften die Musik die Seele baumeln lässt. Am deutlichsten ist aber die Intro-Melodie, die im Kopf hängen bleibt, bevor es zum Startbildschirm geht.

Fazit zu Tales of Berseria

Bandai Namco macht mit Tales of Berseria alles richtig. Insbesondere das tiefe Storytelling und die Charaktertiefe überzeugen auch im aktuellen Titel der Tales-Serie und nehmen den Spieler mit auf Velvets Reise. Die Geschichte mag zwar nicht unbedingt neu und innovativ klingen, hat aber dennoch ihre Reize durch den japanischen Touch. Wer Tales of Berseria spielen möchte, weiß aber auch schon von vorneherein, dass er sich auf ein JRPG einlässt und keine westlichen Rollenspiele. Die Charaktere gehen Klischees nach, die es in zahlreichen Anime bereits gibt.

Den größten Abzug gibt es leider bei der Inszenierung des sonstigen Designs. Die PS3-Optik nagt stark an den ansonsten so passenden Charakterdesigns. Das macht es zwar nicht schlecht, aber die Wirkung lässt dadurch etwas nach für eine aktuelle Konsolengeneration. Das Kampfsystem ist zwar ebenfalls altbacken und hat sich seit jeher wenig geändert, doch die Änderungen aus meiner Erfahrung tun dem Spielprinzip doch ziemlich gut. Alles in allem überzeugt Tales of Berseria durch die Erzählungen und die nicht müde werdende Storyline und den dazu passenden Charakteren. Jedoch muss sich Bandai Namco bei den Kämpfen und bei der Portierung von japanischen Spielen im westlichen Markt doch deutlich steigern und diese gegebenenfalls auch etwas früher ins Rennen schicken.

Über Chris Adam

Hey, ich bin Chris, war zuletzt als Onlinemarketing Manager tätig und habe zuvor mehr als drei Jahre als Content Editor gearbeitet. Darüber hinaus habe ich Technikjournalismus und PR studiert. Gemeinsam mit Lukas habe ich int.ent news 2013 ins Leben gerufen und seitdem schreiben wir mit einer "Corona-Pause" regelmäßig über Games. Meine Lieblingsfranchises sind unter anderem Final Fantasy und The Witcher und ich probiere gern viele Games aus, die eine gute Story zu bieten haben.

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