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Total War: Warhammer Review

Mit Total War: Warhammer bringen Creative Assembly und Sega am 24. Mai 2016 zum ersten Mal ein Fantasy Total War auf den Markt.

Das Total War-Franchise ist mit 16 Jahren Bestehen sehr breit aufgestellt. Über die japanischen Kriege und den Versuch Shogun zu werden, über die Streitzüge des römischen Imperiums bis hin zu Napoleon hat Total War alle großen Konflikte bedient. Nun jedoch versuchen sich Creative Assembly und Sega mit Total War: Warhammer zum ersten Mal an einem nicht historischen Konflikt. Dafür geht es in tief in das Warhammer Universum von Games Workshop.

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Orks gegen Zwerge und Menschen gegen Untote

Zu Beginn des Spiels wählt man eines der vier Völker aus. Zur Wahl stehen Orks, Zwerge, Menschen und Untote. Jedes Volk bietet andere Krieger und birgt andere Vor- und Nachteile. Zudem kann der Spieler zwischen zwei verschiedenen Anführern pro Volk wählen. Der Erste ist für den Einstieg besser geeignet. Für den Review habe ich alle vier Völker mindestens 50 Runden gespielt, um einen ersten Eindruck der verschiedenen Spielweisen zu bekommen. Danach habe ich mich auf die Untoten konzentriert, um im Spielgeschehen weiter zu kommen und habe etwa 200 Runden geschafft.

Sobald man das Spiel mit einem Volk begonnen hat, gilt es in Form eines Tutorials zuerst eine Stadt einzunehmen. Diese Stadt mit den umliegenden Ländereien wird die Basis des Spielers. Neben der Stadt erhält man eine erste Armee, die den Helden des jeweiligen Volkes als Truppenanführer hat.

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Die erste Stadt der Untoten

Nachdem man seine Truppen aufgestockt und eventuell ein zweites Heer ausgehoben hat, kann man mit dem Schlachtzug beginnen und umliegende Städte angreifen und erobern. Das erste Heer bietet einige wichtige Vorteile, da es neben dem Helden über fliegende Kreaturen und einer Elite-Einheit verfügt. Diese Truppen helfen gerade am Anfang einen Sieg zu sichern, sollten aber entsprechend auch geschont werden.

Städte einzunehmen ändert sich in Total War: Warhammer grundlegend. Anders als in den bisherigen Teilen, kann der Spieler nur Städte einnehmen, wenn diese dem gleichen Volk oder dem Erzfeind gehören. Der Erzfeind der Zwerge sind die Orks und der Erzfeind der Menschen sind die Untoten. Entsprechend können Ork nur Städte anderer Ork-Stämme oder Festungen der Zwerge einnehmen. Die Städte der Menschen und Untoten können zwar belagert werden, doch können diese nur geplündert oder niedergerissen werden.

Viele neue Möglichkeiten in der Schlacht durch fliegende Kreaturen und Reittiere

Die Schlachten in Total War: Warhammer haben im Vergleich zu den bisherigen Spielen des Franchises einige interessante neue Möglichkeiten. Jedes Volk verfügt über fliegende Kreaturen. Einerseits können fliegende Kreaturen bei einer Belagerung einfach die Mauern überfliegen, andererseits bieten sie die Möglichkeit sehr schnell einem Gegner in den Rücken zu fallen.

Ich nutze die Fledermäuse der Untoten beispielsweise sehr gerne zum Auskundschaften der Gegner und versuchte einzelne Truppen aus dem Heer zu lösen. Da die Fledermäuse sehr schnell sind, konnte ich sie zudem zur Unterstützung nutzten, wenn ich bemerkt habe, dass eine Truppe in Schwierigkeiten gerät. Fliehende Feinde können dank der Geschwindigkeit der fliegenden Truppen auch sehr einfach getötet werden.

Eine weitere sehr interessante Einheit ist das Goblin-Katapult der Orks. Hier setzten sich Selbstmörder-Goblins mit fledermausähnlichen Flügeln auf das Katapult und schleudern sich in das gegnerische Heer. Die Katapulte richten ordentlich Schaden an und können vom Spieler manuell bedient werden. Der Goblin kann zudem im Flug gesteuert werden um noch gezielter Gegner treffen zu können.

Der Anführer eines Heers kann als Teil eines Stufenaufstieges ein Reittier erhalten. Durch das Reittier wird der Anführer schneller und kann seine Fähigkeiten effektiver einsetzen. Durch einen weiteren Stufenaufstieg kann ein sehr erfahrener Anführer sogar ein fliegendes Reittier erhalten und die Schlacht aus der Luft anführen.

Mit Nebenquests Ruhm und Gold erlangen

Der Spieler bekommt ab und an Nebenquests, mit denen er zusätzliches Gold verdienen kann. Bei jedem Volk kommt im Spielverlauf recht früh der Auftrag eine separate Armee eines gegnerischen Volkes zu vernichten. Diese Armee zu besiegen ist sehr schwierig, bringt aber einiges Gold und Erfahrung für die Truppen.

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Nach einer gewonnenen Schlacht gibt es Beute

Ich habe bisher nur Aufgaben ohne Zeitlimit gehabt, was mich sehr freut. Bei Attila: Total War waren alle Aufgaben zeitgebunden und mussten bis zu einem bestimmten Zug erfüllt sein. Der Zeitdruck existiert bei Total War: Warhammer nicht mehr.

Viele Unterschiede in den Völkern

Jedes Volk hat eine ganz andere Weise Krieg zu führen und die eigenen Städte zu verwalten. Ich gehe auf die Orks und Untoten ein.

Die kriegsliebenden Orks

Die Orks brauchen beispielsweise immer wieder Krieg und Gemetzel, damit die Stimmung im eigenen Heer nicht umkippt und sich die Orks gegenseitig umbringen. Ork-Kriegstreiber sollten ihre Armeen nicht zu lange friedlich in einer Stadt stehen lassen, sondern ab und an auf einen Feldzug schicken.

Wenn es gelingt die Stimmung einer Ork-Armee auf 100 Prozent zu bringen, kann ein WAAAGH!-Mob entstehen. Ein WAAAGH!-Mob ist eine befreundete Ork-Armeem die aus Elite-Soldaten besteht. Der WAAAGH!-Mob kann nicht direkt gesteuert werden, aber man kann ihm Ziele wie Städte oder gegnerische Armeen vorgeben. Durch die Erfahrung der WAAAGH!-Truppen können in wenigen Zügen richtig viele Gebiete einnehmen und selbst schwierige Feinde ausradiert werden.

Die Orks können Truppen nicht nur aus einer Stadt beziehen, sondern haben die Fähigkeit global Truppen zu rekrutieren. Dies bedeutet, dass beispielsweise in einer Provinz Goblin-Katapulte hergestellt werden können, aber in einer ganz anderen Stadt das Heer lagert. Für eine verlängerte Ausbildungsdauer kann nun trotzdem ein Goblin-Katapult erzeugt werden.

Die Vampirfürsten der Untoten

Die Untoten dagegen sind für ihre Schrecken bekannt. Ihre Generäle können die gefallenen Gegner wieder zum Leben erwecken, um das eigene Heer zu stärken. Die Untoten greifen meist auf große Massen an Monstern zurück. Später haben sie auch schwere Kavallerie.

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Befestigte Städte müssen mit Belagerungsgeräten eingenommen werden.

Die Untoten haben unterschiedliche Monster, mit denen ein Untoten-Spieler seine Gegnern Angst und Schrecken einjagen kann. Besonders angetan hat es mir eine Kombination aus Werwölfen und Fledermäusen. Die Wölfe sind eine anfangs schwache aber schnelle Einheit und kombiniert mit Fledermäusen können die gefährlichen Distanzeinheiten der Gegner ausgeschaltet werden. Diese können zwar viel Schaden austeilen, sind aber im Nahkampf schnell aufgerieben.

Eine wichtige Truppe sind die Crypt Horrors. Um Anführer zu töten oder den eigenen zu veteidigen sind die Giganten geeignet. Die Crypt Horros halten einerseits viel Schaden aus und können andererseits auch ordentlich austeilen. Damit sind sie perfekt zum Jagen und Töten der gegnerischen Anführer. Durch den Tod eines Anführers erleidet sein Heer einen Moral-Verlust. Ohne Moral sind die Truppen leichter zu vernichten.

Zusammenfassung Total War: Warhammer

Total War: Warhammer ist sowohl ein gelungenes Total War, wie auch ein gelungenes Warhammer Spiel. Die vier Völker bieten interessante Fähigkeiten und durch die fliegenden Kreaturen sind die Kämpfe erfrischend anders.

Von der Spielweise haben mir die Untoten am besten gefallen, aber auch Zwerge und Orks sind gut gewesen. Nur mit den Menschen habe ich mich etwas schwerer getan.

In der Haupthandlung bin ich mit den Untoten sehr weit gekommen, ich habe alle anderen Untoten ausgelöscht, bis auf das Imperium alle kleineren Menschen-Völker vernichtet und bei Zwergen und Orks einige Siedlungen zerstört. Doch etwa um Runde 90 ist das Chaos an den Ufern der Welt gelandet und ich habe einige Probleme in meinem Reich gehabt, da die Anhänger des Chaos für Unruhen sorgten. Dadurch ist meine Expansion für fast 40 Runden eingeschlafen.

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Sobald das Chaos angreift flammt der Krieg wieder auf.

Danach war das Chaos mein größter Feind und ich habe mich bewusst mit den übrigen Völkern verbündet, um das Chaos zurückzudrängen. Trotzdem habe ich erst einige Schlachten entscheidende Schlachten gegen das Chaos verloren und eher durch Glück die Hauptstreitmacht des Chaos eingekesselt und vernichtet. Nach etwas mehr als 200 Runden habe ich den Großteil des Chaos vertrieben und die internen Unruhen unter Kontrolle und könnte mich wieder den anderen Völkern zuwenden.

Von meinen bisherigen Total War Spielen ist Total War: Warhammer auf Platz 1 vor Shogun Total War und Total War: Rome 2 angekommen, da ich die Kombination von Warhammer und Total War sehr gelungen finde.

Artikelbild und Screenshots: Sega

Über Lukas Kochniss

Lukas hat viele Jahre lang jede freie Minute mit zocken verbracht. Dem schlechten Netz geschuldet waren es bevorzugt Single Player, in die man hunderte Stunden eintauchen konnte. Seit ein paar Jahren ist die Zocker-Zeit stark eingeschrumpft, aber die Vorliebe zu storylastigen Single Player Spielen ist geblieben. Hinzu gesellt haben sich mit der Zeit aber auch CoOp Survival Games wie 7 Days To Die aber auch Sea Of Thieves als beste Corona Überbrückung überhaupt.

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