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Review: Rise of the Tomb Raider (PC)

Lara Croft reist in Rise of the Tomb Raider erneut in eine von der Menschheit praktisch unberührte Region der Welt: Sibirien. Dort ist sie auf der Suche nach dem Geheimnis der Unsterblichkeit und will dieses vor ihren Widersachern, der Trinity-Organisation, lüften. Auf ihrer ersten Expedition in Sibirien trifft sie nicht nur auf freundlich gesinnte Menschen, sondern muss sich in Guerilla-Gefechten gegen den Orden stellen und erforscht dabei zahlreiche Grabmäler. Kann sich Lara Croft in Rise of the Tomb Raider erneut als Überlebenskämpferin beweisen?

Mit Rise of the Tomb Raider veröffentlichte Crystal Dynamics das zweite Kapitel des Reboots der Tomb Raider-Serie mit der Protagonistin Lara Croft. Nach den Geschehnissen auf der Insel Yamatai aus Tomb Raider verschlägt es Croft nach Sibirien. Die hier getestete Version ist die PC-Version, die Ende Januar erschienen ist. Zwei Monate zuvor erschien die bis zur PC-Version exklusive Version für die Xbox One. Ende des Jahres soll zudem noch die Version für PlayStation 4 erscheinen.

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Laras erste Expedition zur verschollenen Stadt

Rise of the Tomb Raider setzt praktisch dort ein, wo Tomb Raider 2013 aufgehört hat. Lara bereitet sich ein Jahr nach ihren Erlebnissen auf Yamatai auf ihre erste Expedition vor und versucht die verlorene Stadt Kitesch zu finden, auf die sie durch die Aufzeichnungen ihres Vaters gestoßen ist. Gemeinsam mit ihren Gefährten, die sie während ihrer Reise kennenlernt, versucht sie das Mysterium zu entschlüsseln und trifft dabei den richtigen Ton an Action, ohne dabei abzuheben.

In den ersten Spielminuten erklimmt Lara mit ihrem Freund Jonah einen Berg, um die Ruinen von Kitesch zu entdecken, jedoch stecken beide recht bald in Problemen, da der Berg sich nicht einfach überwinden lässt. Bereits in dieser Szene zeigen sich nicht nur die Kletter- und Sprungeinlagen mit den aus Tomb Raider bekannten Spitzhacken wieder, sondern auch Quick Time Events (QTE), die im Vergleich zum Vorgänger reduziert wurden. Auch ohne QTE sind Reaktionen gefragt, denn sonst fällt die angehende Archäologin tief in den Abgrund. Laras Klettereinlagen und Bewegungen bleiben durchweg flüssig. Auf Knopfdruck reagiert das Spiel ohne Verzögerungen.

Grabräuberei wie in der alten Schule

Folglich setzt die erste lange Cutszene in London ein, in der Lara in ihr Appartment heimkehrt und in der erste Hinweise zur verlorenen Stadt aufgeführt werden. Auch trifft Lara hier das erste Mal auf die Lebensgefährtin ihres Vaters: Ana. Kurz darauf startet Lara erste Untersuchungen in der Wüste von Syrien. Dort sucht sie das Grabmal des Propheten, in dem das erste Mal auch Rätselelemente auftreten. Um weiter zu kommen, muss Lara einen Monolithen entziffern. Dies erfordert jedoch eine verbesserte Sprachkenntnis in Griechisch. Auch Russisch und Mongolisch muss Lara im Lauf des Spiels lernen, um zukünftige Monolithen zu entziffern. Dies kann sie durch das Dechiffrieren von Gemälden und anderer Relikte lernen.

Die Rätsel in dem Action-Adventure erfordern vor allem viel Bewegung, denn Lara muss viele Wege ausprobieren, um an die Gräber zu gelangen und die dort versteckten Schätze zu kommen. Die Gräber sind vielfältig und vor allem groß gestaltet, sodass Lara in mehr als nur einem Raum agiert, um auf des Rätsels Lösung zu gelangen.

Die Karte hilft bereits begangene Passagen zu durchleuchten und verpasste Relikte, Dokumente und Münzverstecke noch nachträglich zu bekommen. Mit ihrem Überlebenssicht entdeckt sie schneller ebensolche Gegenstände auch im Spielverlauf. An der Karte wird ebenfalls angezeigt, wie viele Gegenstände Lara bereits gefunden hat und wie viele noch offen sind, um ein Gebiet zu komplettieren. Dazu gehören auch Herausforderungen, wie in diesem Beispiel das Abschießen von Fackeln. Als Belohnung winken der Archäologin nicht nur Erfahrungspunkte, sondern auch Credits.

Upgrades am Lagerfeuer

Zurück in Sibirien stellt sich Lara der Situation, dass sie alleine ist und die Wildnis vor sich hat. Wie bereits im Vorgänger gibt es immer wieder Lagerfeuer, an denen sie sich neu ausrüsten kann. Auch ihren ersten Fähigkeitspunkt kann sie auf eine der drei simpel gehaltenen Fähigkeitsbäume “Kämpfer”, “Jäger” und “Überlebender” verteilen. Dank der Erfahrungspunkte, die sie durch Abschüsse, das Finden von Materialien oder das Meistern von Herausforderungen bekommt, kann Lara sich verbessern. Allzu kompliziert ist das System jedoch nicht, weswegen man fröhlich drauf los skillen kann.

Am Lagerfeuer kann die Protagonstin auch ihre Waffen verbessern und neue Outfits ausrüsten. Diese Upgrades bekommt Lara jedoch erst, nachdem sie genügend Materialen wie Holz, Federn, Gestein usw. gesammelt hat. Das Verbessern der Waffen, wie beispielsweise beim Bogen kann sich auf den Schaden, die Ziehgewschwindigkeit, die Haltezeit und die Schussfrequenz auswirken. Einige Materialien sind sehr leicht zu erhalten, während andere erst nach der Zeit zu finden sind. Im Gesamtpaket werden die Upgrades auch spürbar anhand der Verbesserungen. Trotz des simpel gehaltenen Systems machen die Upgrades durchaus Sinn.

Guerilla-Kämpfe und Wildtiere

Nicht nur Grabmäler und Schätze sind im Fokus von Rise of the Tomb Raider, sondern auch die aus Tomb Raider bekannten Kämpfe gegen menschliche und animalische Ziele. Zur Auswahl hat Lara Croft neben ihrer Spitzhacke auch den Bogen, ein Maschinengewehr sowie die für Tomb Raider ikonische Pistole. Gefechte kann sie auf verschiedene Arten und Weisen angehen. Sowohl schleichend als auch auffällig kann sich Lara ihren Weg durch die Gegnermengen bahnen. Wie sie die jeweilige Situation löst, bleibt abhängig vom Spieler.

Im Nahkampf nutzt Lara ihre Spitzhacke oder ihren Bogen, um sie mit Takedowns leise auszuschalten und zu erwürgen, wohingegen sie im offenen Gefecht besser zur Pistole oder zum Maschinengewehr greift. Bei einer Überzahl an Gegnern kann sich Lara aber auch ihre Umgebung zunutze machen, indem sie Brandfässer in Flammen aufgehen lässt oder selbst aus Flaschen oder Dosen Sprengsätze oder Rauchbomben bastelt. Der Einsatz ihrer Waffe ist aber meistens situationsabhängig. Sobald ein Gegner beispielsweise einen gefallenen Anhänger sieht, wird er aufmerksamer auf ungewöhnliche Geräusche und Bewegungen. Auch Ablenkungsmanöver können Lara das ein oder andere Mal helfen ihre Gegner von sich abzulenken oder sie einzeln aus den Gruppen rauszupicken und einzeln zu erledigen.

Wildtiere gibt es auch in Rise of the Tomb Raider wieder, die der Protagonistin das Leben schwer machen. Ein ikonisches Beispiel ist ein Bär, den man aus seiner Höhle locken muss, um an ihm vorbei zu gelangen. Ihn zu bekämpfen ist ein hartes Stück Arbeit, da häufiges Ausweichen notwendig ist. Mit ein bisschen Geschick ist dies aber auch kein Problem. Der Schwierigkeitsgrad ist dieses Mal deutlich spürbarer als in Tomb Raider. Wo es in Tomb Raider noch fast nicht merkbar ist, wenn sich die Schwierigkeit geändert hat, hat Crystal Dynamics an Rise of the Tomb Raider nochmal ordentlich gewerkelt, sodass der schwerere Schwierigkeitsgrad auch wirklich anspruchsvoller ist als der normale.

Widersacher und Freunde

Der Trinity-Orden ist der gefährlichste Gegner Lara Crofts in Rise of the Tomb Raider. Laras direkter Widersacher ist Konstantin, der einem Superschurken aus James Bond gut ähnlich ist. Er führt das Battalion des Trinity-Ordens an und leitet die Suche nach dem Geheimnis der Unsterblichkeit in Sibirien. Er taucht bereits in der Szene in Syrien auf, wo es sowohl Lara als auch Konstantin um das Grabmal des Propheten geht.

Zur Seite stehen Lara aber auch freundlich gesinnte Menschen. Er steht ebenfalls nicht positiv gegenüber die Versuchungen des Trinity-Ordens und will auf jeden Fall ihre Unternehmungen das Geheimnis zu lüften unterbinden. Lara trifft das erste Mal in Gefangenschaft auf ihn und beide gehen gemeinsam verschiedene Wege in Rise of the Tomb Raider. Er gehört auch einer Organisation an, die Lara im Spielverlauf mehrmals um Hilfe bittet, sodass der Trinity-Orden mehr und mehr abgeschnitten wird. Diese Aufgaben sind zwar optional, jedoch verhelfen sie Lara weiterhin zu mehr Erfahrungspunkten und entsprechenden Verbesserungen.

Im Großen und Ganzen sind die Charaktere aber glaubhaft dargestellt und geben dem Spiel eine gute Rahmenhandlung, um die sich Lara Croft dreht. Gerade, dass Konstantin wirkt, als könne er auch ein Gegenspieler zu James Bond sein, macht ihn gleichzeitig auch etwas sympathisch. Durch die zusätzlichen Aufgaben bekommt Lara auch mehr und mehr von der kompletten Handlung rund um den Trinity-Orden und um Jacobs Geschichte mit.

Fazit und Wertung

Zusammengefasst ist Rise of the Tomb Raider ein Action-Spektakel für die aktuelle Generation, welches erzählerisch und spielerisch weit oben mit spielt. Laras Geschichte ergänzt sich um ein Kapitel, das auch dem Reboot von Tomb Raider würdig ist und sogar noch eins drauf setzt. Wirklich neu erfinden tut Crystal Dynamics das Franchise seit dem Reboot nicht, dafür wird es aber eine Nummer besser.

Die glaubhafte Erzählweise und die spielerische Umsetzung sind Crystal Dynamics mit Rise of the Tomb Raider wirklich gelungen. Die zusätzlichen Herausforderungsgräber machen ebenfalls sehr viel Spaß und lassen den Spieler an der spannenden Geschichte teilhaben. Viele sammelbare Objekte und Gegenstände machen auch wirklich Sinn zu sammeln, da Lara von ihnen auch ausrüstungstechnisch profitiert, was das Spielerlebnis und die Sammlerei verbessert.

An vielen Ecken und Kanten ist ausgefallen, dass Rise of the Tomb Raider wirklich hervorragend funktioniert und auch herausfordernd sein kann. Die Komponenten Überleben, Kämpfen und Spielspaß kommen sehr gut rüber, weil sie gut ausgearbeitet sind. Alles in Allem ist der zweite Titel des Reboots gut gelungen.

Über Chris Adam

Hey, ich bin Chris, war zuletzt als Onlinemarketing Manager tätig und habe zuvor mehr als drei Jahre als Content Editor gearbeitet. Darüber hinaus habe ich Technikjournalismus und PR studiert. Gemeinsam mit Lukas habe ich int.ent news 2013 ins Leben gerufen und seitdem schreiben wir mit einer "Corona-Pause" regelmäßig über Games. Meine Lieblingsfranchises sind unter anderem Final Fantasy und The Witcher und ich probiere gern viele Games aus, die eine gute Story zu bieten haben.

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